Notrufzentralen sind darauf angewiesen, von den Anrufern genaue Ortsangaben und im besten Fall auch eine Beschreibung der Situation zu erhalten, um unmittelbar und wirksam reagieren zu können.
Vodafone startet jetzt mit dem Betrieb einer Notrufsoftware, die neben der automatischen Übermittlung der Standortdaten auch eine direkte Video-Verbindung zum Unfallort möglich machen soll. Vorerst wird jetzt aber erst einmal regional getestet.
Erster Einsatz in Leitstelle, die 450.000 Menschen versorgt
Vodafone greift dabei laut der eigenen
Pressemittelung auf ein System zurück, das von dem Startup Corevas unter der Überschrift EmergencyEye entwickelt wurde. Um seinen Tauglichkeit zu testen, wird die Software jetzt in einem ersten Versuch in der Leitstelle Neuss eingesetzt, in deren Zuständigkeit rund 450.000 Einwohner im Rhein-Kreis fallen. Anrufer aus dem Vodafone-Netz erhalten von der Leitstelle eine SMS, die mit einem Link zum EmergencyEye-System weiter verweist.
Durch EmergencyEye kann die Leitstelle schnell wichtige Informationen einsehen.
Wird der Link genutzt, können die Ersthelfer der Leitstelle erlauben, eine genaue Abfrage der Ortungsdaten des Geräts vorzunehmen. Dieser festgestellte Standort kann dann den Einsatzkräften übermittelt werden. Darüber hinaus macht es das System auch möglich, eine direkte Videoverbindung mit Rettern zu etablieren. Oft können Helfer nur ungenügende Angaben zum Unfallgeschehen liefern, eine Videoübertragung soll für die Rettungskräfte eine Einschätzung der Situation und der geforderten Hilfsmittel einfacher machen.
Videoübertragung soll...
...Einsatzkräften helfen
Ein neuer Kanal, immer kostenlos
Vodafone will für den neuen Service rund um effektive Notrufe eine separate Verbindung etabliert haben, über die neben der üblichen Übermittlung der Sprache auch die Übertragungs von Orts- und Videodaten mit voller Geschwindigkeit erfolgen kann, ohne dass dadurch für den Nutzer Kosten entstehen - dies gilt laut dem Konzern auch, wenn eigentlich kein Datenvolumen mehr verfügbar ist. Das System soll mit allen Geräten funktionieren, die Positionsdaten übermitteln und eine Videofunktion bieten können, eine spezielle App ist nicht erforderlich. "Unser Ziel ist bis April bereits mehr als 4 Millionen Menschen mit EmergencyEye zu versorgen", so Vodafone.
heise hat aktuell von O2 und der Telekom noch keine Antwort erhalten, ob solche Systeme auch in deren Netzen genutzt werden sollen.