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Amazon räumt erstmals Probleme mit Produkt-Fälschungen ein

Der Handelskonzern Amazon hat jetzt erstmals ganz offiziell gegenüber seinen Aktionären eingeräumt, dass man ein echtes Problem mit externen Anbietern hat, die auf der Marketplace-Plattform mit betrügerischen Ansinnen arbeiten. Im Vordergrund stehen dabei vor allem gefälschte Produkte, was nicht nur juristische Schwierigkeiten mit sich bringen kann.
06.02.2019  10:06 Uhr
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Man sei unter Umständen nicht in der Lage zu verhindern, dass externe Anbieter gefälschte Markenprodukte, gestohlene Waren oder ähnliches auf der Marketplace-Plattform einstellen und so Probleme verursachen, die letztlich auch auf Amazon selbst zurückfallen können, hieß es in einem neuen Unterpunkt in der Risiken-Rubrik der jüngsten Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, in der der Konzern sein Geschäft gegenüber den Anlegern tiefergehend erklärt.

Es ist keineswegs so, dass das Unternehmen wegen dieser Probleme erstmals in den Schlagzeilen stünde. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritiken und einige Markenhersteller haben ihre Produkte bereits komplett von Amazon zurückgezogen. Sie vertreiben ihre Waren lieber nicht mehr über den größten Online-Händler der westlichen Hemisphäre, wenn ihre Kunden ständig Gefahr laufen Betrügern auf den Leim zu gehen und Amazon diese schlicht nicht eingedämmt bekommt.

Externe liefern Mehrzahl der Waren

Bisher wurde dies aber nie als erwähnenswertes Problem in einem SEC-Bericht benannt. Dass sich dies nun ändert, dürfte auch damit zusammenhängen, dass man intern wohl zur Auffassung gekommen ist, sich weitergehend um die Sache kümmern zu müssen, wenn man nicht in echten Schwierigkeiten enden will. Man betont entsprechend immer wieder eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Produktfälschern und entwickelt inzwischen sogar KI-Systeme, die nur darauf trainiert sind, entsprechende Offerten ausfindig zu machen.

Das ist für den Gesamtkonzern auch insofern bedeutsam, als Drittanbieter schon längst keine Nebensache mehr darstellen. Im letzten Quartal wurden immerhin 52 Prozent aller auf der Plattform verkauften Produkte überhaupt nicht mehr von Amazon-Mitarbeitern angefasst. Die Bestellungen liefen hier komplett über externe Händler, die nur die Reichweite der Amazon-Webseite nutzen und dem Konzern dafür Gebühren hinterlassen.

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