Die Generalstaatsanwältin von New York sieht im Fehler des Facetime-Messengers von
Apple eine "ernsthafte Bedrohung" und leitet eine Untersuchung zur Frage ein, wie lange der Hersteller davon wusste und nichts unternahm. Apple wurde auch von einem Anwalt verklagt, weil der meint, er sei wegen des Fehlers abgehört worden.
Ein Fehler in Apples Videotelefonie-Dienst Facetime sorgte bei der Gruppen-Chatfunktion dafür, dass Teilnehmer Audio und Video der angerufenen Personen bereits hören, bevor diese abnehmen. Der Person wird nicht signalisiert, dass der Anrufer sie schon hören kann. So wird das
iPhone oder iPad
praktisch zur Wanze.
Apple schaltete die Funktion vollständig ab und arbeitet an einer Lösung, die Ende der Woche bereitstehen soll. Die New Yorker Generalstaatsanwältin gab nun bekannt, dass sie eine Untersuchung der "langsamen Reaktion" von Apple einleitet. Zuvor gab es Vorwürfe in der
New York Times, nach denen Apple schon Anfang Januar 2019 auf den Lauschangriff aufmerksam gemacht wurde, aber nicht gleich reagierte.
Zu lange Reaktionszeit
Generalstaatsanwältin Letitia James
teilte mit: "Wir leiten eine Untersuchung ein, warum es Apple nicht gelungen ist, die Verbraucher vor der Verletzung der Privatsphäre durch Facetime zu warnen und warum die Reaktion von Apple so langsam war." James schreibt weiter: "Berichte zeigen, dass Apple mehr als eine Woche vor der Veröffentlichung in den sozialen Netzwerken informiert wurde."
Zuvor hatte
bereits ein texanischer Anwalt Apple wegen des Fehlers verklagt. Er sei "während der eidesstattlichen Aussage eines Klienten abgehört worden". Auf Basis von "Fahrlässigkeit, Produkthaftung, Falschdarstellung und Garantieverletzung" wird eine Schadensersatzforderung in bisher nicht genannter Höhe an Apple gestellt.