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Google-Chef Sundar Pichai will weniger Daten in die Cloud bringen

Die Datenverarbeitung in der Cloud will Google künftig reduzieren und beispielsweise mehr Berechnungen auf den Smartphones der Nutzer durchführen, verspricht Google-Chef Sundar Pichai. Beim Einsatz künstlicher Intelligenz plädiert der Google-Boss für mehr Transparenz über die Entscheidungen des Computers.
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28.01.2019  07:32 Uhr
"Zum Beispiel: Weil im Smartphone unsere Chips zum maschinellen Lernen besser werden, können wir immer mehr direkt auf dem Gerät erledigen und müssen weniger Informationen in die Cloud schicken", sagte Pichai im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Als Beispiel führt Pichai die Warnung vor gefährlichen Websites in Chrome an: Der Browser erhalte von Google eine Liste und nutze diese lokal. Der Browserverlauf werde nicht an Google zur Auswertung geschickt. Auf eine lokale Verarbeitung setzt Konkurrent Apple bei seinen mobilen Geräten ebenfalls. Doch diese gelingt beiden Unternehmen nicht durchgehend: Bei der Spracherkennung sind sowohl Google als auch Apple bisher auf eine Onlineverbindung angewiesen.

KI soll erfahrbarer werden

Pichai sprach mit der FAZ auch über andere Bereiche: Das Thema künstliche Intelligenz habe Google zwar an erste Stelle gestellt, doch müsste diese stets dem Menschen untergeordnet und erklärbar sein. Google wolle künstliche Intelligenz in wichtigen Bereichen erst dann nutzen, wenn die Logik hinter den maschinellen Entscheidungen den Menschen verdeutlicht werden könne, so Pichai.

"Heute funktionieren die modernen maschinellen Lernmodelle eher wie eine Blackbox. Daher arbeiten wir daran, die Erklärbarkeit für einige wichtigere Anwendungen zu verbessern", sagte der Chef von Google und verwies beispielhaft auf KI-gestützte Entscheidungen in der Medizin. Aus Sorge vor Missbrauch stelle Google auch keine universelle Programmierschnittstelle für die Gesichtserkennung bereit, obwohl das Unternehmen dies könnte.

Pichai forderte vor dem Hintergrund der Entwicklung autonom fahrender Autos, dass KI-Entscheidungen zurechenbar, erklärbar und interpretierbar sein müssen. In diesem Zusammenhang wird oft das Regelwerk eines autonomen Autos genannt, das unterscheiden muss, ob es eher das Leben der Insassen oder Außenstehender schützen muss. Pichai meinte dazu nur, dass die Gesellschaft die Regeln aufstellen müsse, nach denen diese Systeme arbeiten sollen und betonte, dass hier eine durchdachte Regulierung durchaus sinnvoll sein könne.
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