Zukünftig wird Microsoft auch seine Kernprodukte sehr viel stärker mit
Open Source-Software verschmelzen. Auf die praktische Seite dessen deuten
beispielsweise aktuelle Stellenanzeigen hin, mit denen das Unternehmen nach Spezialisten sucht, die offene Bestandteile, die in das Windows Core OS integriert werden, auf ihre Sicherheit prüfen.
Microsoft hat sich binnen der vergangenen Jahre in einem ziemlich tiefgreifenden und schnellen Prozess von einem der ärgsten Gegner der Open Source-Community zu einem der größten Unterstützer entsprechender Projekte gewandelt. Die Redmonder tragen inzwischen sogar mehr zu offenen Software-Projekten bei als verschiedene Konzerne, die man immer wieder mit der Szene in Verbindung bringt.
Allerdings spielte Open Source-Software beim Kronjuwel Windows weiterhin kaum eine Rolle. Doch auch das ändert sich nun augenscheinlich. Und mit den Beschreibungen in der Anzeige dürfte kaum das Windows Subsystem for Linux gemeint sein, über das verschiedene Tools aus der Linux- und Unix-Welt für Windows-Nutzer verfügbar gemacht werden. Vielmehr geht es um Open Source-Komponenten, die direkt zu Windows gerechnet werden.
Chromium und mehr
Was genau damit gemeint ist, wird noch nicht tiefergehend erläutert. Ein Bestandteil dürfte allerdings der Code sein, der vom Chromium-Projekt
herangezogen wird. Microsoft hatte kürzlich klar gemacht, dass man den Edge-Browser auf die Rendering-Engine aus dem
Chrome-Ökosystem umstellen wird. Und diese ist dann nicht nur für den Browser verantwortlich. Auch diverse Bereiche der Windows-GUI greifen letztlich auf die Unterstützung der Engine zurück, um Inhalte darzustellen.
Es kommen aber auch an anderen Stellen Open Source-Komponenten dazu, die Microsoft in das Core OS integriert. In der Stellenanzeige spricht das Unternehmen hier offen von einem "vertraulichen Programm", das sich um das Maschinenlernen und die Datenanalyse dreht und bei dem die Security ein elementarer Bestandteil ist. Hier darf man also gespannt sein, was den Nutzer erwarten wird.
Siehe auch: Windows Core OS: Modulares Zukunfts-Windows hat einen Namen