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Nach dem Prominenten-Doxing: Forderungen nach härteren Strafen

Politiker der Grünen und der CDU haben gefordert, dass vermeintliche Hacker künftig stärker bestraft werden sollen. Hintergrund ist die illegale Veröffentlichung der Daten von Prominenten und Politikern zum Ende des letzten Jahres. Auch die Deutsche Telekom fordert härtere Strafen für vergleichbare Fälle.
14.01.2019  07:29 Uhr
Nachdem zahlreiche private Daten wie Wohnanschriften und Rufnummern, aber auch Bildmaterial vieler Politiker und Prominenter im Netz veröffentlicht wurden, hat beispielsweise der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz gefordert, die Angriffe auf die Privatsphäre von Abgeordneten, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens härter zu bestrafen. Er sieht darin einen Angriff auf die Demokratie. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte von Notz: "Es lohnt sich deshalb darüber nachzudenken, ob es sinnvoll wäre, auf solche Angriffe mit besonderer Strenge zu reagieren." Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der Unionsfraktion, hat ebenfalls härtere Strafen verlangt und sagte der Rheinischen Post: "Das Hacken und Abschöpfen von Daten ist ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen."

Gravierendes Unrecht

"Das gravierende Unrecht dieser Handlungen muss durch ein höheres Strafmaß deutlich werden", erklärte Brinkhaus weiter. Aktuell erwartet Täter nach Erwachsenenstrafrecht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren beim Ausspähen von Daten. Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen 20-jährigen aus Hessen, der bereits zugegeben hat, der Täter zu sein.

Auch der Leiter der IT-Sicherheit bei der Deutschen Telekom fordert härtere Strafen: "Viele Gerichte behandeln den digitalen Einbruch immer noch wie ein Kavaliersdelikt", so Thomas Tschersich von der Deutschen Telekom gegenüber der Bild. Er sieht Parallelen zu Wohnungseinbrüchen und fordert identische Strafmaße. Ein Täter hat dabei in Deutschland mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe zu rechnen. Tschersich kritisiert vor allem das oft mangelnde IT-Wissen von Richtern und fordert Nachschulungen.
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