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Weil bei Apple die Luft raus ist: Foxconn wird selbst zum Chiphersteller

Mit Foxconn will ausgerechnet der weltgrößte Vertragsfertiger für Elektronikprodukte nun auch zum Halbleiterhersteller werden. Das Unternehmen plant dazu den Bau einer riesigen neuen Fertigungsanlage in China, wo man künftig Chips für diverse Hardware-Anbieter bauen will. Bis es soweit ist, muss Foxconn allerdings erst einmal eine ganze Reihe von Hürden überwinden.
Apple
21.12.2018  17:39 Uhr
Wie der japanische Wirtschaftsdienst Nikkei meldet, will Foxconn, bisher bekannt als weltgrößter Auftragsproduzent und Hersteller der Apple iPhones, in China zum Vertragsfertiger für Halbleiterprodukte werden. Damit würde man in direkte Konkurrenz zu TSMC, Samsung und auch Intel treten, die allesamt Prozessoren und Chips für Drittkunden fertigen. Mit dem Schritt reagiert Foxconn auf die von Apple jüngst verkündeten düsteren Aussichten für die nähere Zukunft. TSMC hat sich mittlerweile fest als größter Halbleiterhersteller der Welt etabliert, doch verfügt Foxconn über alle - zumindest finanziellen - Mittel, um dem ebenfalls aus Taiwan stammenden Giganten gefährlich zu werden. Bei dem von Foxconn geplanten Werk in der chinesischen Stadt Zhuhai übernimmt die Stadt einen Großteil der geplanten Investitionen von rund neun Milliarden Dollar, da es sich um eines der wichtigsten High-Tech-Projekte des Landes handeln soll.

Der Bau des neuen Werks soll ab 2020 beginnen, wobei offen ist, wann der Standort die Massenproduktion aufnehmen kann. Zu den ersten geplanten Produkten gehören angeblich Chips für 8K-fähige Fernseher, Kamerasensoren und diverse andere Sensor-Chips für die Industrie und IoT-Geräte. Später sollen dann auch aufwendigere Prozessoren für Roboter und autonome Fahrzeuge dort entstehen.

Foxconn will in dem Werk nicht nur Chips für die eigene Verwendung produzieren, sondern ausdrücklich auch Aufträge von Dritten annehmen, so der Bericht. Genau dies machen bisher auch TSMC, Samsung und Intel, so dass Foxconn ihr Konkurrent wird. Langfristig will Foxconn durch das neue Chipwerk seine Abhängigkeit von Apple reduzieren, denn bisher sorgt der Bau von Apple-Produkten, vor allem des iPhones, für rund die Hälfte des jährlichen Umsatzes des Vertragsfertigers.

Bis Foxconn tatsächlich wettbewerbsfähig ist, was den Bau von Chips angeht, muss das Unternehmen aber einige Probleme lösen. So benötigt man tausende hochspezialisierte Mitarbeiter und muss Milliarden in die benötigten Anlagen investieren. Es dürfte daher selbst für Foxconn nicht einfach werden, schnell die nötigen Experten anzuwerben und sie in seinem neuen Werk in China einzusetzen.
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