Der weltweit größte Auftragshersteller für Elektronik,
Foxconn, bereitet sich auf eine schwierige Zeit vor. Das Unternehmen verordnet sich ein umfangreiches Sparprogramm und wird in einigen Bereichen auch Massenentlassungen vornehmen. Einer der Auslöser dessen sind natürlich die relativ
schwachen Absatzzahlen bei den neuen iPhones von Apple.
Das ist es bei einem Unternehmen wie Foxconn aber nicht allein - und die Negativschlagzeilen von dem wichtigsten Auftraggeber sind auch erst zu kurz in der Welt, als dass der bereits recht umfassend aufgearbeitete Plan nur auf diese zurückzuführen wäre. Insgesamt sollen im ganzen Konzern im kommenden Jahr immerhin 2,9 Milliarden Dollar weniger investiert werden. Das ist angesichts des Volumens von 6,7 Milliarden Dollar in den letzten zwölf Monaten eine ziemlich umfassende Streichung von Mitteln.
Das soll zumindest aus einer internen Notiz hervorgehen, die der US-Nachrichtenagentur
Bloomberg vorliegt. Auf Nachfrage wollte man das so offiziell nicht bestätigen, erklärte aber, dass durchaus alle Prozesse und Bereiche - so wie in jedem Jahr - einer Überprüfung unterzogen wurden und in der Folge die Planungen an die Marktentwicklungen und Aufträge angepasst werden.
Entlassungen in iPhone-Fertigung
Dass die Nachfrage nach den neuen
iPhones dabei eine besondere Rolle spielt, zeigt sich auch darin, dass wohl etwa die Hälfte des Sparprogramms jene Abteilung trifft, die für
Apple produziert. Hier sollen auch 10 Prozent der nichttechnischen Belegschaft entlassen werden. Der Durchhänger bei den Verkäufen neuer iPhones, so zeigt sich auch hier, wird vor allem erst einmal die Zulieferer treffen, die mit ziemlich niedrigen Margen arbeiten. Apple selbst wird davon in den Ergebnissen noch relativ wenig Probleme bekommen, da hier unter anderem eine Fokus-Verschiebung auf die Services genutzt werden kann, um die vorhandene Installationsbasis erst einmal überbrückend stärker zu nutzen.
Die Foxconn-Pläne zeigen aber auch, dass eben auch andere Bereiche betroffen sind. So läuft das Geschäft mit neuen Smartphones generell nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Jahren. Noch dürftiger sieht die Lage bei Notebooks aus - hier behaupten sich fast nur noch einige große Hersteller, während zahlreiche kleine Anbieter, die häufig auch bei Foxconn produzieren lassen, massive Einbußen verzeichnen.
Siehe auch: Foxconn-Werk in den USA: Vorzeige-Projekt wird ein Milliarden-Grab