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Projekt-Aus: Google scheitert mit smarter Kontaktlinse für Diabetiker

Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat nun das Forschungsprojekt für die Erkennung des Blutzuckerspiegels per smarter Kontaktlinse eingestellt. Demnach haben die Langzeituntersuchungen gezeigt, dass keine medizinisch exakten Ergebnisse erlangt werden konnten.
18.11.2018  19:07 Uhr
Google: Smarte Kontaktlinse für Diabetiker Einer der Prototypen der 'smarten' Diabetiker-Linse von Google

Analyse der Tränenflüssigkeit

Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat die Alphabet-Forschungsabteilung Verily, unter deren Leitung das Projekt steht, ihr ältestes Projekt jetzt gestoppt. Man hatte große Ziele mit der smarten Kontaktlinse, die den Blutzucker­spiegel ihres Trägers über die ständige Analyse die Tränenflüssigkeit überwacht. Damit sollte Diabetikern geholfen werden, ihren Blut­zucker­spiegel besser zu kontrollieren. Das Projekt wurde von dem zum Pharma-Konzern Novartis gehörenden deutschen Alcon-Forschungs­unter­nehmen für Augenheilkunde unterstützt.

Für Google war es 2014 ein wichtiger Schritt, das Projekt aufzunehmen, denn die Zuckerkrankheit ist ein Problem, das immer weiterwächst, sie gehört zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten. In einem Blog-Beitrag schreibt Verily jetzt aber, dass es nach dem Stand der bisherigen Forschungsarbeiten einen unzureichenden Zusammenhang zwischen dem in den Tränen messbaren Zucker und der Blutzuckerkonzentration gibt.

Anforderungen nicht erfüllt

Die Schwankungen sind so groß, dass die smarte Linse die Anforderungen an ein Medizinprodukt nicht erfüllen kann. Damit bringt eine smarte Linse einem Diabetiker natürlich keinerlei Vorteil zu den bisherigen sicheren Blutmessmethoden.

Die Forschung war aber nicht ganz vergebens. Man arbeitet noch an zwei weiteren Projekten, in denen smarte Kontaktlinsen eine Rolle spielen. Dabei geht es einmal um Alters- und Weitsichtigkeit und einmal um eine Verbesserung des Sehvermögens nach einer Kataraktoperation.

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