Huawei setzt auf Zehnfach-Zoom, Quad-Kamera-Sensoren und mehr
Mit seiner Gründung im Jahr 1987 gehört Huawei schon zu den Urgesteinen unter den Telekommunikationsausrüstern, hierzulande hat sich das Unternehmen aber erst in den letzten Jahren mit seinen Smartphones einen Namen gemacht. Im Interview mit Androidpit gibt der Europa-Chef Walter Ji - seit 18 Jahren bei dem Unternehmen tätig - jetzt einen Ausblick, mit welchen Themen man im nächsten Jahr beim Kunden punkten will. Huawei hatte beim Einsatz von Dual- und Triple-Kameras in Smartphones eine Vorreiterrolle eingenommen und den Trend zum Multi-Sensor-Setup mitbegründet - zuletzt hatte man mit dem Mate 20 Pro ein Triplecam-Modell vorgestellt. Wie Ji ausführt, werde man diese Strategie auch im nächsten Jahr weiter verfolgen und ein Smartphone mit vier Kamera-Sensoren veröffentlichen. Der Huawei-Manager sieht aber noch in einem anderen Bereich Innovationsbedarf: "Dreifacher oder fünffacher Zoom ist nicht ausreichend. Zehnfach-Zoom in gleichbleibender Qualität mit dem Smartphone, das ist einmalig! In diesen Bereichen forschen wir, und da könnten wir die eine oder andere Überraschung für Euch haben."Falt-Handy ja, Budget-Phone nein
Ähnlich wie Samsung hat Huawei für die erste Jahreshälfte 2019 außerdem in Aussicht gestellt, dass man ein Smartphone mit flexiblem Display vorstellen wird, das sich zusammenfalten lässt - entgegen der aktuellen Berichte, dass Samsung bei seinem Modell wohl kein 5G integrieren will, soll Huawei den neuen Funkstandard in seinem Gerät aber an Bord haben. Weitere Informationen wollte Ji hier aber noch nicht nennen.Eine klare Absage erteilt der Manager aber beim Thema Budget-Smartphones, die von dem Unternehmen auch im nächsten Jahr nicht zu erwarten sind. "In der Einsteigerklasse kann man ein gutes Benutzererlebnis nicht garantieren. Das ist nicht gut für die Marke Huawei", so Ji. Auch das Android-One-Programm ist für Huawei laut Ji nicht attraktiv: "Wir haben das getestet in unseren Märkten, aber ich glaube nicht, dass die Kunden damit zufrieden sind."
5G in Europa schwierig
Der Europa-Chef sieht für das nächste Jahr außerdem durch die Verfügbarkeit von 5G eine große Veränderung auf die Nutzer zukommen: "Mit 5G brauchen Sie keine Downloads mehr, alles ist ohne Verzögerung aus der Cloud abrufbar", so Ji im Bezug auf die Steigerungen bei Datengeschwindigkeiten und Latenzen, die mit der neuen Mobilfunktechnik möglich werden.Gerade für Europa sieht Huawei demnach aber eine besonders schwierige Situation. Unterschiedliche 5G-Frequenzen führten dazu, dass Ingenieure für die Konstruktion der Antennen und Modems sehr viel Arbeit leisten müssten. Für die Kunden sei außerdem zu erwarten, dass 3G und 4G noch lange eine wichtige Rolle spielen werden: "Erwarten Sie nicht, dass die Provider 5G flächendeckend ausbauen. Das ist unmöglich."