Die US-Regierung hat jetzt das nächste chinesische Unternehmen mit einem Handelsverbot belegt. Nachdem sich die Lage um den Telekommunikations-Ausrüster ZTE etwas beruhigt hat (und dieser massiv geschädigt wurde) darf nun kein US-Unternehmen mit dem DRAM-Hersteller Fujian Jinhua Integrated Circuit mehr zusammenarbeiten.
Das Unternehmen ist im Vergleich zu ZTE eher weniger bekannt, unbedeutender ist es aber keineswegs. Und nun soll es ein Risiko für die nationale Sicherheit der USA darstellen. Während bei ZTE aber noch Sanktions-Verstöße als Grund für die Handelsverbote benannt wurden, sieht es jetzt viel eher danach aus, als würde in erster Linie versucht, der US-Halbleiter-Industrie den Rücken zu stärken.
Aktuell streitet sich der US-Chiphersteller Micron mit Fujian Jinhua und dessen taiwanischen Partner UMC. Micron behauptet, der chinesische Konkurrent hätte immer wieder Designs von Arbeitsspeicher-Chips geklaut und in eigenen Produkten eingesetzt, wie aus einem Bericht von
ZDNet hervorgeht. Die Angelegenheit wird aktuell vor Gerichten in den USA und in China verhandelt und es kann noch nicht einmal annähernd gesagt werden, wer sich hier durchsetzen wird.
Vage Verbindungen
Die Trump-Regierung macht sich die Vorwürfe Microns nun als korrekte Darstellung zu eigen und führt aus, dass es hier immerhin um die Ansprüche eines Herstellers geht, der auch essentielle Komponenten für Systeme des US-Militärs herstellt. Daraus folgert man, dass die Interessen der nationalen Sicherheit direkt betroffen seien, was entsprechend harte Maßnahmen rechtfertigt.
Zeitlich kann die Sache aber auch schlicht mit der Tatsache zusammenhängen, dass Fujian Jinhua gerade den Bau eines neuen DRAM-Werkes beendet. 5,7 Milliarden Dollar sind in das Projekt geflossen und das Unternehmen wird damit eine der modernsten und leistungsfähigsten Produktionsanlagen für Arbeitsspeicher besitzen und Micron entsprechend stark Konkurrenz machen.
Siehe auch: Erleichterung bei ZTE: Sanktionen gegen das Unternehmen aufgehoben