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Jeder kann mitmelden:
Funkloch-App der Bundesnetzagentur gestartet

Geht es um die Mobilfunkabdeckung in Deutschland, zeigen sich vor allem im ländlichen Raum immer noch große Lücken. Mit der Funkloch-App hat die Bundesnetzagentur jetzt ein Werkzeug bereitgestellt, mit dem Bürger Funklöcher melden können. Bis zum kommenden Jahr sollen die Ergebnisse dann in einer Übersichtskarte zusammengefasst werden.
30.10.2018  17:37 Uhr

Der Bürger kann jetzt per App auf Funkloch-Jagd gehen

Im April hatte Andreas Scheuer, Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, eine App angekündigt, die es möglich machen soll, Messungen des Mobilfunknetzes in die Hand der Bürger zu geben. Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, steht die Funkloch-App jetzt zum Download bereit. "Ab sofort können uns die Bürger melden, wo sie in ein Funkloch geraten sind", so der CSU-Politiker bei der Vorstellung. Laut Scheuer ist damit die "Jagd auf die weißen Flecken im Mobilfunknetz" eröffnet. Auch Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann sieht in der App einen ersten Schritt zu besseren Netzen.
Breitbandmessung Mobile App
Für iOS und Android verfügbar: Die Breitbandmessung-App

Basis für die Anwendung ist die bestehende App der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung. Die neuen Möglichkeiten werden jetzt mit einem kostenlosen Update für iOS und Android über Apples App Store beziehungsweise den Google Play Store bereitgestellt. Über die neue Schaltfläche "Netzverfügbarkeit erfassen" ist es Nutzern dann möglich, einen Test der Netzqualität vorzunehmen. Wie die Regulierungsbehörde schreibt, überprüft die Funktion nach der Aktivierung "in regelmäßigen Abständen von maximal 50 Metern, ob eine Netzabdeckung vorhanden ist - und ob sie durch 2G-, 3G- oder 4G-Technik gegeben ist".

Zusammenfassung zur Gesamtkarte

Der Nutzer kann seine Aufzeichnungen dann im Anschluss anhand der Darstellung auf einer Karte nachvollziehen. Wird die Messung gestoppt, erfolgt eine Übermittlung der Daten an einen zentralen Server. Fehlt die Verbindung - zum Beispiel wegen eines Funklochs - werden die Daten bei Wiederaufnahme übermittelt. Laut Netzagentur werden dabei unter anderem Angaben von Ort, Zeit und Mobilfunkanbieter übertragen, Details zu Datenschutz und Technik, um beispielsweise personalisierte Bewegungsprofile zu verhindern, bleibt die Regulierungsbehörde aber vorerst schuldig.

Die Bundesnetzagentur will die gesammelten Ergebnisse dann spätestens im nächsten Jahr in einer Übersichtskarte der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. "Auf Grundlage dieser Informationen werden wir mit den Mobilfunk-Anbietern darüber sprechen, wo die Netze noch weiter verbessert werden müssen", so Scheuer. Kritik für die App gibt es dagegen von der Opposition. Statt auf eine App, die Bürger zu Funkloch-Jägern macht, sollte sich die Regierung auf wirksame Auflagen konzentrieren, die "die Netzbetreiber zum Handeln zwingt", so Margit Stumpp von den Grünen.

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