Samsung Electronics scheint weitgehend unabhängig davon zu sein, wie das eigene Smartphone-Geschäft läuft. Es genügt zum guten Teil schon, wenn der Konkurrent
Apple neue Geräte auf den Markt bringt. Die jüngste iPhone-Generation lässt bei den Südkoreanern zumindest den Gewinn wieder einmal kräftig anschwellen.
Verschiedentlich wurde es für Samsung schon als kleine Katastrophe gedeutet, als Apple die Produktion seiner Smartphone-Prozessoren komplett an TSMC verlagerte. Doch ist die Komponenten-Produktion der Südkoreaner so gut aufgestellt, dass Apple weiterhin große Aufträge rüberschiebt. Im aktuellen Fall betrifft das vor allem die Displays der neuen
iPhone-Generation, für die Samsungs flexible OLED-Panels benötigt werden. Diese werfen ziemlich beachtliche Gewinnmargen ab.
In Verbindung mit der weiterhin sehr starken Nachfrage nach Flash-Speicherchips kann Samsung einmal mehr in Richtung eines Rekordergebnisses marschieren. Nach den vorläufigen Zahlen wird Samsung Electronics für sein letztes Geschäftsquartal wohl einen operativen Gewinn von 15,5 Milliarden Dollar ausweisen. Das wäre eine Steigerung um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und überträfe den bisher höchsten Quartalsüberschuss um rund anderthalb Milliarden Dollar.
Smartphones laufen nicht so
Die Basis dessen werden Umsätze in Höhe von rund 57,5 Milliarden Dollar sein. Und hier sind es auch Displays und Chips, die den Löwenanteil tragen. Das Smartphone-Geschäft läuft hingegen eher mäßig - obwohl Samsung mit dem Galaxy Note 9 gerade erst ein neues Flaggschiff vorgestellt hat. Aber schon das Galaxy S9 verkaufte sich nicht gerade überragend.
Hier wird zunehmend klarer, dass Samsung Probleme damit hat, mit den chinesischen Herstellern von Android-Geräten zu konkurrieren. Diese graben dem Marktführer immer mehr Wasser ab und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Huawei sich auf den Spitzenplatz vorschiebt - an Apple ist das Unternehmen ja schon vorbeigezogen.