Will sich Hilfe holen
Nicht zuletzt auch verschiedene Gespräche in der letzten Zeit haben nun dazu geführt, dass ihm sein eigenes Fehlverhalten klarer geworden sei. "Ich bitte jene Menschen um Verzeihung, die unter meinem persönlichen Verhalten gelitten haben und sich deshalb vielleicht sogar komplett von der Kernel-Entwicklung zurückzogen", führte Torvalds aus.Es sei durchaus auch ein schmerzhafter Prozess gewesen, zu der Einsicht zu gelangen, dass er sich selbst ändern müsse. "Ich nehme jetzt eine Auszeit und hole mir Hilfe dabei, die Gefühle anderer Menschen besser verstehen zu können und angemessen auf sie zu reagieren", kündigte der Linux-Gründer an. Um anderslautenden Gerüchten vorzubeugen, stellte er klar, dass sein Rückzug keineswegs einem Burnout geschuldet sei und er definitiv wieder zurückkommen wolle.
Für die Zeit seiner Abwesenheit soll nun Greg Kroah-Hartman, einer der erfahrensten Entwickler im Kernel-Team, die Leitung übernehmen. Es ist auch kaum damit zu rechnen, dass es dabei zu Problemen kommt. Denn die Entwicklung von Linux 4.19 verlief zuletzt ziemlich gut und die Version kann in die so genannte "Calm"-Periode eintreten, in der noch einmal in Ruhe alle Änderungen auf eventuelle Fehler analysiert werden.