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Brandgefährliche Akkus sind ein Riesenproblem für Recycling-Firmen

Lithium-Ionen-Akkus sind nicht nur für Nutzer ein Problem, wenn sie in schlecht verarbeiteten Geräten aufgrund von Defekten überhitzen. Wesentlich häufiger sorgen sie für Schwierigkeiten im Recycling-Kreislauf. Denn hier kommt es häufiger dazu, dass es in den Batterien zu Kurzschlüssen kommt und Brände entstehen.
Baidu/Mr. Ni66666
13.09.2018  13:54 Uhr
Alte Elektronik wird für gewöhnlich durch einen Schredder geschickt, anschließend lassen sich die Materialien nach und nach voneinander trennen und der Wiederverwertung zuführen. Der erste Arbeitsgang besteht allerdings darin, die Akkus aus den Geräten zu holen. Das kann ein ziemlich hoher Aufwand sein - vor allem bei Systemen wie Tablets, die auf maximale Kompaktheit getrimmt wurden. Bis zu 40 Minuten benötigen selbst erfahrene Mitarbeiter von Recycling-Firmen beispielsweise, um die Akkus aus alten iPads zu entfernen, wie aus einem Bericht der Washington Post hervorgeht. Denn die Geräte selbst sind schon nur schwer zu öffnen und dann muss man sich auch noch mit diversen kleinen Schrauben und verklebten Bauteilen auseinandersetzen, um den Stromspeicher unbeschädigt herauszubekommen und Probleme zu vermeiden.

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Manche Akkus übersieht man schnell

Wenn dabei Fehler gemacht werden, kann es aufgrund der enormen Energiedichte und gut brennbarer Materialien schnell dazu kommen, dass ein Brandherd entsteht. Diverse Recycling-Firmen mussten das bereits schmerzlich erfahren, als entweder Lagerflächen oder gar Maschinenanlagen in Flammen aufgingen. Das passiert beispielsweise, wenn in der Menge von Schrott mal ein Akku übersehen wird - was bei E-Zigaretten oder Bluetooth-Kopfhörern schnell mal passieren kann.

Die Recycling-Firmen stehen entsprechend auf der gleichen Seite wie Umwelt-Verbände, die schon länger fordern, dass Elektronik-Produkte so gebaut werden sollen, dass sie leichter demontiert werden können - auch um die Reparatur zu erleichtern. Für die Unternehmen wäre es dann viel lukrativer, alte Geräte in ihre Rohstoffe aufzuspalten. Für die wenigen Dollar, die hier winken, lassen sich einige Produkte heute aber kaum wirtschaftlich wiederverwerten.

Siehe auch: Auch nach 20 Jahren Recycling-Pflicht - jede 2. Batterie landet im Müll
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