X

Rufnummer mitgeschickt:
E-Mail-Erpresser gaukeln Handy-Zugriff vor

Eine neue Erpressungswelle rollt per E-Mail auf unbedarfte Nutzer zu: Nach dem vor kurzem eine Betrüger-Bande versuchte, ihre Opfer durch die Angaben von echten Passwörtern die aus Datenlecks stammten zahlungswillig zu machen, versucht die neue Scam-Welle es jetzt mit der Angabe einer Telefonnummer.
14.08.2018  19:04 Uhr
Unternehmen Computer-Kriminalität Infografik: Unternehmen Computer-Kriminalität

Klassischer Scam

Die Betrüger geben dabei vor, das Handy ihres Opfers infiltriert zu haben und über die Kamera pikante Aufnahmen ihres Opfers beim Surfen auf Pornoseiten gemacht zu haben. Eine Forderung stellen die Unbekannten natürlich auch: Sie wollen 1000 Dollar, gezahlt per Bitcoin-Transaktion, für ihre Verschwiegenheit.

"Ich habe eine Malware auf der Adult Vids (Porno)-Website installiert und rate mal was, du hast diese Seite besucht, um Spaß zu haben (du weißt, was ich meine). Während du die Videos sahst, startete der Internet-Browser als RDP (Remote Desktop) mit einem Keylogger, der mir Zugang zu Bildschirm und Webcam ermöglichte. Ich habe ein Backup des Telefons gemacht. Alle Fotos, Videos und Kontakte", heißt es in der E-Mail. Zudem seien Screenshots und Selfies während des Besuchs der Porno-Webseite gemacht worden.


Erstunken und erlogen

Wer die Veröffentlichung verhindern will, heißt es in der Erpressungs-E-Mail, müsse jetzt schnell handeln und innerhalb von 48 Stunden Geld überweisen. Um der Drohung noch Nachhall zu verleihen, versenden die Unbekannten mit der E-Mail die letzten Ziffern der Telefonnummer ihres Opfers, um damit zu untermauern, dass sie Zugriff auf das Handy hätten. Auch wenn die mitgeschickte Nummer richtig ist - der Rest ist alles erlogen.

Allerdings fallen doch ziemlich viele angeschriebene Nutzer auf diese Ansprache herein. Wie das Online-Magazin Bleeping Computer berichtet, trudeln bei den Betrügern nach und nach immer mehr Bitcoin-Zahlungen ein. Andersherum ist aber kein Fall bekannt, wo nach dem Ablauf der Zahlfrist irgendetwas passiert wäre. Woher die korrekte Verbindung von E-Mail und Telefonnummer stammt ist unbekannt, sie dürfte jedoch aus einem der vielen Datenlecks der letzten Jahre stammen.

Aufklärung

Wie immer in solchen Fällen wird geraten, die E-Mail einfach zu löschen und auf gar keinen Fall darauf zu reagieren. Zudem sollte man entsprechend dabei mitwirken, andere Nutzer über solche Betrugsmaschen aufzuklären und zu sensibilisieren.

Windows 10: So nutzt man den Ransomware- und Exploit-Schutz
videoplayer08:19
☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture