Snapdragon 850 vs. Snapdragon 835 bei Geekbench
Erste Benchmarkeinträge für ein offenbar in der Entwicklung weit vorangeschrittenes neues Gerät von Lenovo auf Basis des Snapdragon 850 bei Geekbench legen nun nahe, dass sich Qualcomms Versprechen in Sachen Leistungszunahme vor allem auf die Performance einzelner Kerne bezieht. Das nur unter der Modellnummer Lenovo 81JL geführte neue Produkt des chinesischen Herstellers bringt es mit dem Snapdragon 850 laut Geekbench auf 2263 Punkte im Single-Core-Test.
Der höchste Wert, der mit dem auf dem Snapdragon 835 basierenden ASUS NovaGo TP370QL gemessen wurde, liegt hingegen bei 1835 Punkten. Vergleicht man die beiden Werte, ergibt sich somit ein Performance-Plus von gut 23 Prozent bzw. einem Viertel, die der neue Snapdragon 850 gegenüber dem Vorgänger Snapdragon 835 erzielen kann.
Beim Vergleich der Multicore-Resultate fällt der Leistungszuwachs deutlich geringer aus, als man aufgrund der Single-Core-Werte vielleicht vermuten würde. Kam das Asus NovaGo TP370QL mit dem SDM835 auf maximal 6475 Punkte, so sind es beim Lenovo 81JL mit SDM850 maximal 6947 Punkte. Dies entspricht einem Plus von mageren 7,3 Prozent.
Natürlich sind diese Resultate noch mit Vorsicht zu genießen, denn für den Snapdragon 850 gibt es bisher sonst noch keine Vergleichswerte. Sollten Lenovo, Qualcomm und Microsoft noch weitere Optimierungen möglich sein, könnte der Unterschied also künftig noch größer werden. Allerdings legt die Verfügbarkeit eines Benchmark-Resultats für ein Gerät mit Lenovo-interner Modellnummer anstelle der sonst üblichen Codenamen nahe, dass die Hardware bereits (fast) finaler Natur ist und eine Markteinführung kurz bevor steht.
Qualcomm selbst hatte für den SDM850 ein Performance-Plus von 30 Prozent gegenüber dem Snapdragon 835 in Aussicht gestellt, allerdings nicht näher spezifiziert, für welche Einsatzbereiche dieser Zuwachs erzielt wurde. Für den Anwender bedeutet eine Leistungssteigerung um knapp ein Viertel beim Single-Core-Benchmark aber auch, dass er tatsächlich mit einer merkbar besseren Performance rechnen kann, nutzen die meisten Apps im Normalfall doch primär einen einzelnen Rechenkern.
Um die volle Leistung von Apps unter Windows 10 auf ARM und den aktuellen Snapdragon-SoCs auszuschöpfen, müssen die Anwendungen ohnehin 64-Bit-fähig sein. Da diese Funktionalität erst seit relativ kurzer Zeit verfügbar ist, dürften auch hier noch Optimierungspotenziale liegen.