Ein MMORPG im Star Wars-Universum: Das war 2011 das Versprechen an eine glorreiche neue Zukunft und so mancher sah im Online-Spiel
Star Wars: The Old Republic schon einen echten Konkurrenten zu World of Warcraft. Doch die Ernüchterung folgte schnell.
Von Star Wars: The Old Republic versprachen sich Spieler auch deshalb so viel, weil mit BioWare die wohl renommierteste Rollenspielschmiede am Werk war. Das Star Wars-MMO konnte allerdings trotz einiger guter Ansätze nicht überzeugen. James Ohlen, ehemaliger Game Director des Spiels und der BioWare-Veteran, der den Entwickler Anfang des Monats nach 22 Jahren verlassen hat, hat nun in einem Interview mit
Game Informer über seine Zeit bei BioWare und seine Erfolge gesprochen, aber auch was er am meisten bedauert.
Und zum Letzteren zählt sicherlich, so Ohlen, dass er und sein Team nicht mutig genug waren, etwas Eigenständigeres zu erschaffen: "Ich wünschte, wir hätten versucht, etwas mehr so etwas wie 'Knights of The Republic Online' zu machen als 'Star Wars World of Warcraft'. In diese Richtung ging auch viel Feedback nachdem Star Wars: The Old Republic erschienen ist." Er ist zwar dennoch stolz auf The Old Republic, gibt aber zu, dass das Spiel etwas zu traditionell im Sinne von
World of Warcraft war.
Baldur's Gate 2
Im Gegensatz dazu ist er besonders auf Baldur's Gate 2 stolz, weil das seine Chance war, "einen Liebesbrief an Dungeons & Dragons" zu schreiben. Es sei das Ziel gewesen, alles, was an D&D cool ist, in ein Spiel zu packen "und das war auch eine ziemliche Erfahrung".
Zum Niedergang des seinerzeit so legendären Studios wollte Ohlen nichts sagen und äußerte sich diplomatisch bzw. ausweichend zum Exodus zahlreicher bekannter und talentierter Mitarbeiter. BioWare habe sich verändern müssen, weil Spiele immer teurer und die Teams immer größer werden. Das sei zwar schwierig gewesen, Ohlen denkt aber, dass die BioWare-Führungsriege dennoch einen "großartigen Job" gemacht habe.