So klar konnten wir von der Erde noch nie in den Himmel schauen
Um die störenden Effekte der Atmosphäre zu minimieren, betreibt die Europäische Südsternwarte (ESO) das sogenannte Very Large Teleskop (VLT) auf einem Berg in der chilenischen Atacamawüste. Trotzdem sorgt die schmale Schutzschicht um unseren Planeten auch in dieser Höhe dafür, dass Lichtstrahlen aus dem All abgelenkt und so Aufnahmen unschärfer werden, als das beispielsweise bei dem Weltraumteleskop Hubble der Fall ist. Jetzt haben die Wissenschaftler aber eine neue adaptive Optik zum Einsatz gebracht, die die Ergebnisse beeindruckend verbessern kann.Ganz klar schärfer...
...auch im Vergleich mit Hubble
Wie die ESO mitteilt, kann das VLT jetzt Bilder im sichtbaren Licht aufnehmen, die in Sachen Schärfe die Ergebnisse von Hubble übertreffen können. Wie die beteiligten Ingenieure erläutern, ist für diese bisher unerreichte Klarheit eines bodengestützten Teleskops das neue Instrument MUSE (Multi Unit Spectroscopic Explorer) in Zusammenspiel mit sogenannter Lasertomografie verantwortlich, dazu kommt das adaptive Optikmodul GALACSI.
Der Blick ins All wird jetzt noch schärfer
Schön klar
Die Kombination dieser Techniken macht es möglich, die bisherigen Methoden zur Entfernung von Atmosphärenstörungen deutlich zu übertreffen. Bisher war es laut den Wissenschaftlern möglich, Turbulenzen bis zu einem Kilometer über dem Teleskop auszugleichen. Die adaptive Optik erlaubt es jetzt, in einem kleinen Bereich des Sichtfeldes praktisch alle Störungen zu entfernen. Die Folge: Das Teleskop in Chile kann die theoretisch machbaren Grenzen seiner Bildschärfe jetzt erreichen - und liefert entsprechend beeindruckende Ergebnisse.Für die Astronomen gibt es jetzt mit ihrem verbesserten Instrument viel zu tun, so werde man "supermassereiche Schwarze Löcher in den Zentren entfernter Galaxien, Jets von jungen Sternen, Kugelsternhaufen, Supernovae, Planeten und deren Monde im Sonnensystem und vieles mehr in bisher unerreichter Detailtreue untersuchen".