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Einzigartige Ausbauoffensive? Mobilfunk soll ein bisschen besser werden

Die Mobilfunkabdeckung in Deutschland soll besser werden. Das erklärten einhellig alle Beteiligten, die heute zum Mobilfunkgipfel ins Berliner Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gekommen waren. Man darf allerdings gespannt sein, wie die dort getroffenen Vereinbarungen letztlich in die Praxis umgesetzt werden sollen.
12.07.2018  16:36 Uhr
Der zuständige Minister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Chefs der drei Netzbetreiber und auch Abgeordnete von Ländern und Kommunen eingeladen. Einig war man sich am Ende, dass die meisten weißen Flecken auf der Mobilfunk-Landkarte entfernt werden sollen. Und auch eine qualitative Verbesserung der Netzabdeckung wurde zugesagt. Letztlich geht es darum, die Abdeckung bis 2020 um einen Prozentpunkt weiter nach oben zu bekommen und dann 99 Prozent der Haushalte im Land mit Funkverbindungen zu versorgen. Scheuer nannte die Vereinbarungen eine "einzigartige Ausbauoffensive". Allerdings wäre es das wohl nur, wenn man davon ausgeht, dass vom heutigen Stand aus nicht ohnehin Fortschritte zu erwarten wären. Denn die meisten Zusagen hinsichtlich der Aufstockung von LTE-Kapazitäten dürften ohnehin den bereits bestehenden Planungen entsprechen, die sich an dem wachsenden Bedarf an mobilen Datenverbindungen orientieren.

Stärker strahlen an der Grenze

Ein Punkt war auch die Verbesserung der Mobilfunkabdeckung in den Grenzgebieten. Die dort lebenden Bürger sollen bei kurzen Abstechern ins Nachbarland möglichst in ihrer eigenen Funk-Infrastruktur bleiben. Angesichts dessen, dass die meisten Mobilfunktarife nach den Weichenstellungen auf EU-Ebene ohnehin ein reibungsloses Roaming ermöglichen, dürfte ein solcher Ausbau eher den Netzbetreibern zugute kommen, die dann keine Gebühren mehr an die benachbarten Infrastrukturbetreiber zahlen müssten.

Aus Sicht der Opposition im Bundestag gibt es ohnehin keinen Grund für Scheuer, jetzt so zu tun, als würde man sich glänzend um die Zukunft der digitalen Infrastruktur kümmern - denn "den Ausbau hat Scheuers Vorgänger und Parteifreund ordentlich an die Wand gefahren", erklärte beispielsweise Tabea Rößner von den Grünen. Für Manuel Höferlin von der FDP war das heutige Treffen nichts weiter als eine weitere "Showveranstaltung".

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