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Komplette Kehrtwende:
USA macht Weg für Waffen aus 3D-Druckern frei

Eine Gruppe, die sich in den USA um die Zulassung von 3D-Druckdateien für Waffen bemüht hat, war vor Gericht eigentlich schon gescheitert. Der Regierungswechsel führt jetzt aber offenbar dazu, dass die Regierung bei der Regulierung der gefährlichen Waffenteile jetzt aber offenbar eine komplette Kehrtwende macht.
11.07.2018  16:50 Uhr

Waffen aus dem Drucker bekommen jetzt politische Deckung

Die Gruppe Defense Distributed rund um den Waffen-Aktivisten Cody Wilson war vor Jahren durch den ersten erfolgreichen 3D-Druck wichtiger Waffenteile zu unrühmlicher Bekanntheit gelangt. Seitdem bemüht sich die Gruppe darum, dass 3D-Druckdateien für Waffen frei verbreitet werden dürfen, bekam vonseiten der Regierung aber bisher immer heftigen Gegenwind zu spüren. Vor Gericht war Wilson außerdem mehrmals mit Klagen gescheitert, bei denen er versucht hatte, die Verbreitung von 3D-Druckdaten für Waffen unter dem Deckmantel der Redefreiheit zu legitimieren.
Waffe aus 3D-Drucker
Mit dem zerbrechlichen 'Liberator' nahm die 3D-Druck-Waffenszene ihren Anfang

Wie Wired berichtet, hat das US-Justizministerium jetzt überraschend eine Einigung angeboten, die der vor Gericht mehrmals gescheiterten Argumentation der Waffen-Aktivisten zu großen Teilen Folge leistet. So wird es Wilson jetzt doch möglich sein, eine Online-Datenbank für Waffenbaupläne einzurichten. Die Regierung besteht lediglich darauf, dass diese Sammlung keine Kriegswaffen enthält - Sturmgewehre wie das AR-15 definiert die Regierung beispielsweise aber nicht als solche.

Trump machts möglich

Die von Barack Obama geführte US-Regierung hatte argumentiert, dass schon die Verfügbarmachung der Baupläne im Internet eine Verletzung der Regeln zur Exportkontrolle für Waffen, die sogenannte ITAR (International Traffic in Arms Regulations) bedeuten würde. Wie Wired schreibt, könnte eine Reform dieser Regelung jetzt einen Anteil an dem Richtungswechsel im Bezug auf die Regulierung gehabt haben. Der entscheidende Faktor für die plötzliche Unterstützung der Waffenaktivisten war aber wohl der Regierungswechsel in Washington.

Um seine Pläne auf eine feste Basis zu stellen, will Wilson jetzt neben dem Internetportal für die Bereitstellung von Waffenplänen auch eine eigene Bibliothek aufbauen. Kann man mit dieser eine bundesstaatliche Anerkennung erreichen, könnte diese auf das umfangreiche Archiv der US-Armee zugreifen.
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