X

Post mausert sich zum E-Auto-Anbieter: StreetScooter für Milchmänner

Die Deutsche Post wächst langsam aber sicher zu einem richtigen Anbieter von Elektrofahrzeugen heran. Die Tochter StreetScooter konnte jetzt ihren ersten größeren Auftrag aus dem Ausland festmachen: 200 der neu entwickelten Elektro-Lieferfahrzeuge werden Verbraucher in Großbritannien zukünftig mit frischer Milch versorgen.
Deutsche Post
29.05.2018  15:21 Uhr
Der britische Lieferservice Milk & More sieht den Auftrag als ersten Schritt an, teilte die Post mit. Was bei uns längst ausgestorben ist, gibt es in Großbritannien noch: Sehr früh am Morgen fährt der Milchmann durch die Straßen und beliefert die Verbraucher mit frischen Basis-Lebensmitteln. Milk & More will hier verstärkt auf Elektroantriebe setzen, da das nicht nur emmissionsärmer funktioniert, sondern auch wesentlich leiser - die noch schlafenden Leute werden es danken. Die Milchlieferungen standen auch auf der Insel auf der Kippe, doch vor zwei Jahren beschloss die Unternehmensgruppe Theo Müller, zu der Milk & More gehört, den Dienst kräftig zu modernisieren. Denn angesichts der sich verändernden Interessen bei den Verbrauchern, die wieder stärker regionale und ökologisch produzierte Produkte haben wollen, rechnet man auch mit einer Belebung des uralten Lieferdienstes.

StreetScooter für den Milchmann
Hier kommt...


StreetScooter für den Milchmann
...die Milch.

Jetzt auch mit Kühlung

StreetScooter liefert dafür die ersten Fahrzeuge des Modells "Work L Box", dessen Kastenaufbau acht Kubikmeter Laderaum bietet. Hierzulande werden diese Elektroautos schon für die Auslieferung der Post eingesetzt. Um eine Kühlanlage erweitert, werden im Laderaum nun also auch Milch und andere frische Lebensmittel zum Kunden gebracht.

Dabei muss man noch nicht einmal die Konstruktion der Fahrerkabine verändern: Milk & More hat trotz des britischen Linksverkehrssystems die deutsche Variante bestellt, bei der das Lenkrad links angebracht ist. Das dient dem Arbeitsschutz für die Fahrer: Diese steigen nicht auf der Verkehrsseite aus, sondern direkt auf den Fußgängerweg, wo sie ihre Lieferung abgeben wollen.

Die Deutsche Post hatte lange versucht, Elektro-Fahrzeuge für ihre Lieferflotte bei den deutschen Automobilherstellern zu bekommen. Allerdings liegt deren Priorität weiterhin bei den Verbrennungsmotoren und die Elektromobilität wird eher als freakiges Nischenmodell betrachtet - auch wenn sich das langsam zu ändern scheint. Die Post begann daher zumindest schon vor einiger Zeit, die Umstellung ihrer Flotte eben in die eigene Hand zu nehmen und baut den Elektro-Betrieb über ein eigenes Startup auf.
☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture