Der bisherige Rekord bei Zuschauerzahlen für ein Livestreaming-Event hatte dann doch mehrere Jahre Bestand. Nun ist er aber gefallen. Und bewältigt wurde der Ansturm dabei von einer vergleichsweise kleinen Firma, die nicht ansatzweise auf Kapazitäten zurückgreifen kann, wie man sie von YouTube oder Facebook kennt.
Und es zeigt sich auch hier, dass kommende Rekorde wohl vor allem in Asien aufgestellt werden, wo inzwischen enorme Mengen an Internet-Nutzern zu finden sind. Die aktuelle Höchstleistung verzeichnete entsprechend auch die indische Firma Hotstar - eigentlich ein On-Demand-Streamer wie Netflix. Das erst 2015 gegründete Unternehmen mit rund 400 Mitarbeitern verfügt aber auch über die Rechte für die Live-Übertragungen der indischen Premier League im Cricket.
Am Sonntagabend fand das entscheidende Endspiel der letzten 11. Ausgabe der Liga statt. Hier konnten sich die Chennai Super Kings gegen die Sunrisers Hyderabad durchsetzen. Und online verfolgten deutlich über 10 Millionen Zuschauer das Finale, wie das Magazin
Medium berichtet. Den bisherigen Rekord bei einem Livestream hielt YouTube seit dem Jahr 2012, als weltweit rund 8 Millionen Nutzer gleichzeitig den Stratosphärensprung des Österreichers Felix Baumgartner aus fast 40 Kilometern Höhe online verfolgten.
Streaming an langsame Anbindungen
Hotstar musste allerdings ganz andere Probleme überwinden, um an einen Punkt zu kommen, an dem der neue Rekord aufgestellt werden konnte. Denn das Unternehmen verfügt nicht über eine Infrastruktur wie die YouTube-Mutter Google und muss seine Nutzer oft auch auf ganz anderen Wegen erreichen. Die meisten Nutzer in Indien sind so beispielsweise nur über vergleichsweise langsame Mobil-Verbindungen online.
Bei der Umsetzung konnte Hotstar allerdings auch auf die Hilfe des CDNs Akamai setzen, der auch in Indien mit einer ordentlichen Infrastruktur präsent ist. Der Stream stand dann sowohl zahlenden Abonnenten als auch im werbefinanzierten Gratis-Bereich der Plattform zur Verfügung.