Ein
World of Warcraft-Nutzer wurde jetzt aufgrund von Angriffen auf die Gaming-Server zu einer Freiheitsstrafe
verurteilt. Der Täter hatte die Systeme Blizzards bereits vor Jahren mit
DDoS-Attacken beschossen und so teilweise stundenlange Ausfälle verursacht - und dies nur, damit sich Konkurrenten nicht einloggen können.
Die Taten fanden bereits im Zeitraum Februar bis September des Jahres 2010 statt. Allerdings handelte es sich bei dem Verdächtigen, der damals ins Visier der Behörden geriet, um einen rumänischen Staatsbürger und es dauerte, bis es der US-Justiz gelang, ein Auslieferungsersuchen erfolgreich durchzubekommen und den Beschuldigten vor ein Gericht stellen zu können.
In Los Angeles bekannte sich der Mann letztlich Schuldig im Sinne der Anklage - die lediglich einen Punkt von Sabotage an einem Computersystem umfasste. Er räumte vor Gericht ein, dass er die Angriffe durchführte, die tausende zahlende Spieler daran hinderten, in World of Warcraft aktiv zu werden. Freiwillig zahlte er fast 30.000 Dollar Schadensersatz an Blizzard, um den finanziellen Aufwand für die Behebung der Schäden auszugleichen.
Es ging um Raid-Teilnahmen
Im Geständnis wurden auch die Hintergründe klarer. Unter anderem ging es ihm darum, sich selbst Mitgliedschaften in Raid-Gruppen zu sichern, indem andere mögliche Kandidaten als unzuverlässig hingestellt werden. Ob dies allerdings erfolgreich ist, wenn man gleich den Server komplett per DDoS abschießt, darf in Frage gestellt werden.
In den USA war gegen ihn eigentlich auch noch eine andere Anklage anhängig. Dabei ging es um Attacken gegen das kalifornische Unternehmen Ingram Micro. Der Angeklagte sollte hier zu einer Gruppe gehört haben, die versuchte, der Firma durch die Angriffe Geld abzunehmen - was aber nicht sonderlich erfolgreich war. Die Sache wurde nach der Verurteilung zu einem Jahr Freiheitsstrafe im World of Warcraft-Prozess aber fallen gelassen.