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Microsoft-Entwickler steht wegen Ransomware-Geldwäsche vor Gericht

Vor Gericht muss sich jetzt ein Microsoft-Entwickler verantworten, der eine wichtige Rolle in einer Ransomware-Kampagne gespielt haben soll. Die Erpressungs-Software mit der Bezeichnung "Reveton" wurde maßgeblich von einem Briten verbreitet, für den der Angeklagte die Finanzen geregelt haben soll - sprich: die Geldwäsche.
Public Domain
16.04.2018  08:47 Uhr
Die Ransomware-Kampagne war von Oktober 2012 bis März 2013 aktiv und damit noch in einem Zeitraum, bevor Bitcoin in Mode kam. Damals griffen die Erpresser daher noch auf Code-basierte Payment-Systeme zurück. Um ihren gesperrten Rechner wieder funktionsfähig zu bekommen, sollten die betroffenen Nutzer "GreenDot MoneyPak"-Gutscheine kaufen und den Code in ein dafür vorgesehenes Eingabefeld schreiben. Der US-Bürger war dann dafür verantwortlich, die Codes in verwertbares Geld umzuwandeln. Er schob die Guthaben laut den Gerichtsakten auf Kreditkarten, die er unter falschem Namen erworben hatte. Später kaufte er für die jeweiligen Beträge Einheiten der frühen Kryptowährung Liberty Reserve und überwies dann das Geld an seinen britischen "Chef". Insgesamt 130.000 Dollar sollen so über den Atlantik transferiert worden sein und der Angeklagte behielt einen Anteil von 30 Prozent für sich.

Frühes Kryptowährungs-System

Aus den Dokumenten der Anklage geht nicht hervor, wie genau die Ermittler den US-Bürger als Beteiligten identifiziert haben. Möglich ist hier, dass Spuren in den Systemen von Liberty Reserve zu ihm führten. Das System wurde bereits im Mai 2013 von den Behörden stillgelegt und die Auswertung der dabei beschlagnahmten Daten ist noch immer nicht abgeschlossen. Denn es handelt sich um einen riesigen Berg an Informationen, der unter anderem Details zu Geldwäsche mit Beträgen von rund 6 Milliarden Dollar enthalten soll.

Der Angeklagte war zum Zeitpunkt der Ransomware-Kampagne wohl noch nicht für Microsoft tätig. Zu dem Konzern soll er erst im Jahr 2014 gewechselt sein. Man könnte also sagen, dass er letztlich wohl doch noch auf den rechtschaffenen Weg zurückfand. Allerdings kommt nun aber eben die Anklage dazwischen und ihm drohen nun im schlimmsten Fall bis zu 20 Jahren Haft. Doch auch wenn die Sanktion nicht so hoch ausfällt, dürfte ein Verurteilung wohl auf jeden Fall den Verlust des Arbeitsvertrages bedeuten.
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