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Macho-Jagd: Profi-Spielerinnen rächen sich für belästigte Frauen

Die Gaming-Community gilt immer noch als von Männern dominiert und stellenweise sehr sexistisch. In dem beliebten Online-Shooter Counter-Strike: Global Offensive will jetzt eine Gruppe Profi-Spielerinnen gezielt Jagd auf die Spieler machen, die durch ihre Pöbeleien und Belästigungen gegenüber Frauen auffallen.
Bully Hunters
13.04.2018  19:39 Uhr

Bully Hunters wollen pöbelnde Sexisten jagen

Belästigungen und Pöbeleien sehen sich wohl viele Nutzer von Online-Angeboten ausgesetzt, gerade in der Spielebranche sind es aber sehr häufig Frauen, die von Mitspielern im Text- oder Sprachchat unangebracht und sexistisch angegriffen werden. Wie jetzt Golem berichtet, hat sich unter dem Namen "Bully Hunters" eine Gruppe aus Profi-Spielerinnen zusammengetan, die im beliebten Online-Shooter Counter-Strike: Global Offensive ganz gezielt Jagd auf Teilnehmer machen wollen, die sich ungehörig gegenüber weiblichen Gamern verhalten.
Bully Hunter
Frauen werden in Spielen...


Bully Hunter
...oft sexistisch angefeindet

Wie die Bully Hunters auf ihrer Homepage erläutern, werde die Identität der beteiligten "Elite- und Profispielerinnen" im Normalfall anonym bleiben, trotzdem kann die Aktion auf eine breite öffentliche Unterstützung bauen und mit der "National Organization for Women" die mit Abstand größte und einflussreichste feministische US-Organisation als Unterstützer auflisten. Darüber hinaus konnten auch die Unternehmen Steel Series und Cyberpower PC als Sponsoren gewonnen werden.

Angriff nach Aufforderung und Überwachung

Wie die Bully Hunters zum Start der Aktion auf ihrer Homepage schildern, wolle man ein Werkzeug bereitstellen, das Opfer von In-Game-Belästigungen direkt und unmittelbar mit dem "Netzwerk aus Profis, Organisationen und Unternehmen verbindet". So will man nicht selbstständig nach Machos und Pöblern Ausschau halten, sondern setzt darauf, dass sich betroffene Frauen bei der Gruppe melden.

Unter der Überschrift "einen Jäger rufen" können sich dafür Opfer von "Belästigungen oder Beschimpfungen" auf der Homepage an die Bully Hunters wenden. Danach soll die Hilfe durch eine der Profi-Spielerinnen direkt im Spiel erfolgen. Wie die Macher schreiben, hoffe man darauf, dass jeder die Seite "im guten Sinn nutzt", gestehen aber ein, dass eine Kontrolle hier nicht möglich sei, man vertraue auf die Bewertung von Nutzern.

Dass sich Frauen organisieren, um gezielt gegen Nutzer vorzugehen, die weibliche Mitspieler belästigen, ist eine gute Sache. Aktuell liefert Bully Hunters aber wenig Informationen, wie man zuverlässig verhindern will, dass auch Unschuldige ins Visier genommen werden und nach welchen Kriterien eine "Jagd" startet. Man darf gespannt sein, wie sich die Aktion entwickelt.
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