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UKW-Blackout kommende Woche: Kostenstreit für Radiosender (Update)

Am Montag läuft eine Frist ab, die der Dienstleister Media Broadcast einigen seiner Vertragspartner auferlegt hat: Kommt es bis dahin nicht zu einem Konsens, droht die Abschaltung einer Reihe von Radiosendern, die über UKW ausgestrahlt werden.
C.P.Storm (CC BY 2.0)
07.04.2018  10:34 Uhr
Einnahmen der öffentlich-rechtlichen Sender durch den Rundfunkbeitrag Infografik: Einnahmen der Öffentlich-Rechtlichen per Rundfunkbeitrag

Update vom 8.April: Der Streit ist laut einem Bericht des Fachmagazins Radiowoche erst einmal beendet. Die beiden Sendernetzbetreiber Uplink und Divicon haben die Übergangsregelung von Media Broadcast akzeptiert, heißt es. Damit ist Zeit gewonnen, den die Regelung gilt nur für die erste Jahreshälfte 2018. Update Ende.

"Bis zu zehn Millionen Hörer könnten schon ab Mittwoch von einer Abschaltung ihrer UKW-Radiosender betroffen sein", sagte Media-Broadcast-Chef Wolfgang Breuer der Tageszeitung "Die Welt". Sein Unternehmen, mittlerweile zu Freenet gehörend, zieht sich - was schon länger bekannt ist - aus dem Geschäft mit terrestrischen UKW-Antennen und -Sendeanlagen komplett zurück. Die Infrastruktur wurde bereits Ende 2017 verkauft, mehr als 30 Unter­nehmen teilen sich nach der Liberalisierung des Marktes nun die Anlagen.

Bis Mitte des Jahres wollte Media Broadcast zumindest das Geschäft weiter aufrechterhalten und führte Gespräche mit den rund 40 Radiosendern, die den Dienst nutzen. Nur ein kleiner Teil hat den Informationen der Welt nach bereits einen erneuten Auftrag erteilt. Andere wollen die Preiserhöhungen von, soweit bekannt, rund 50 Prozent nicht hinnehmen. Einigen sich die Partner nicht schnellstmöglich, droht ihnen die Abschaltung. Dabei hatte man ei­gent­lich schon eine Frist für den 1. April gesetzt gehabt und jetzt noch einmal verlängert - es sieht also für UKW-Freunde ab Mittwoch gar nicht gut aus.

Frist läuft

Dazu gehört Deutschlandradio, MDR sowie beliebte Privatsender wie Radio ffh, Big FM und Radio NRW. Teilweise wäre der Sendebetrieb in ganz Deutschland betroffen, manchmal geht es nur um Regionen, wie zum Beispiel beim NDR.

Laut Media Broadcast gebe es nun eine Frist bis Montagvormittag. Anschließend werde man die nötigen Schritte einleiten. "Wer sich bis dahin nicht gemeldet hat, wird am Mittwoch ab­ge­schaltet", erklärte Breuer der "Welt". Es bleibt also kaum noch Zeit für einen Konsens.

Es wurden bereits Rufe nach einer Einschaltung der Bundesnetzagentur laut - diese solle die Marktsituation nach dem UKW-Verkauf einmal unter die Lupe nehmen. Es könne nicht angehen, dass die Radiohörer die Leidtragenden eines Kostenstreits werden. Die Situation rund um die Liberalisierung des Marktes sei außer Kontrolle und so sicher nicht gewollt gewesen.


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