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EU fordert offizielle Aufklärung im Facebook-Datenskandal

Im Fall des Datenskandals rund um das soziale Netzwerk Facebook mischt sich jetzt auch die EU offiziell ein. In einem Interview fordert die zuständige Justizkommissarin Vera Jourová eine rechtliche Positionierung vom Facebook-Chefin Sheryl Sandberg und Gründer Mark Zuckerberg, um genau abzuschätzen, wie weit EU-Bürger betroffen sind.
World Economic Forum (CC BY-SA 2.0)
25.03.2018  14:21 Uhr
Die Affäre um den Datenmissbrauch von Millionen Facebook-Nutzern weltweit durch die britische Firma Cambridge Analytica hat jetzt ein juristisches Nachspiel. Die EU ist derzeit dabei, eine offizielle Anfrage an das US-Netzwerk zu verfassen, in dem eine vollständige Aufklärung der Datenschutzverstöße sowie eine Lösung für die Zukunft gefordert wird. Bisher war die Zusammenarbeit eher mau. Die EU-Justizkommissarin Vera Jourová arbeitet laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" aktuell an einem Brief, der schon morgen an Facebook-Chefin Sheryl Sandberg und Gründer Mark Zuckerberg gehen soll. "Ich verlange von Facebook weitere Klarstellungen, etwa inwieweit europäische Nutzer betroffen sind", sagte Jourová im Gespräch mit der Bild am Sonntag. Interessant ist die Aussage zu dem weiteren Vorgehen der EU, weil die EU-Justizkommissarin mit einer Delegation bereits in der zurückliegenden Woche in den USA war, um sich direkt bei Facebook schnell und umfassend zu dem Datenskandal zu informieren. Anschließend wird die EU rechtliche Konsequenzen beschließen.

Politisch hat der Skandal rund um Cambridge Analytica auf jeden Fall schon jetzt mehr bewirkt als die viele Kritik durch Datenschützer und damit verbundenen Untersuchungen in den Jahren zuvor. Man scheint aufgewacht zu sein.

Gespräche in Berlin gescheitert

Auch der Bundestag hatte ebenfalls bereits mitgeteilt, dass man ein direktes Gespräch mit der Facebook-Chefin Sheryl Sandberg wünscht.

Die Bundesregierung will laut einem Bericht der FAZ Sandberg eine Vorladung schicken. Der Versuch von Facebook-Vertretern vor Ort in Berlin Antworten zu erhalten war gescheitert - im Hauptstadtbüro hatte man soweit bekannt geworden war nur eine vorgefertigte Presseerklärung über das Datenleck zu hören bekommen.

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