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Schul-Amoklauf:
Auch Trump lenkt die Schuld auf Filme und Videospiele

Das ging jetzt mal richtig schnell. Die Schuldzuweisungen über den jüngsten Amoklauf an einer Schule in den USA in Richtung gewalthaltiger Computerspiele ist binnen kürzester Zeit im Weißen Haus angekommen. Auch US-Präsident Donald Trump nahm nun Games ins Visier, aber auch Filme, in denen zu viel Gewalt gezeigt würde.
The White House
23.02.2018  10:47 Uhr
Vor einigen Tagen hatte erneut ein Amokläufer mit einem Sturmgewehr in einer Schule um sich geschossen. Die Waffe, eine AR-15, ist bei den Waffen-Fans in den USA recht beliebt und war auch nicht zum ersten Mal das Tatwerkzeug bei einem solchen Vorfall. Diesmal wurden 17 Menschen getötet. Und angesichts der schnell hochkochenden Debatte, dass es endlich eine wirksame Eindämmung von Schusswaffen geben müsse, brauchte die Waffenlobby zügig eine Ablenkung. Trump sprang nun schnell auf die Stichworte auf, die unter anderem Parteikollegen kurz zuvor ins Spiel brachten. "Wir müssen etwas damit machen, was unsere Kinder sehen und wie sie es sehen", erklärte er laut Ars Technica mit Bezug auf Filme, in denen Gewalt dargestellt wurde. Gleiches gelte aber auch für Videospiele. "Ich höre immer häufiger, dass die Leute sagen, die Gewalt in Videospielen dringe mehr und mehr in die Köpfe der Menschen ein."

Präsident schlägt Altersfreigabe vor

Der US-Präsident regte ferner an, dass man Heranwachsende besser davon abhalten müsste, Inhalte mit Gewaltdarstellungen zu konsumieren, wofür auch deren Produzenten eine Verantwortung tragen sollten. "Vielleicht sollten sie ein Rating-System dafür einführen", erklärte er. Ein solches gibt es allerdings - ähnlich wie bei uns die FSK vergibt auch die US-Filmbranche Empfehlungen für das Nutzungsalter und weist darauf hin, wenn in einem Film Sex, Drogen und Gewalt vorkommen.

Zuvor hatte auch schon Matt Bevin, der Gouverneur von Kentucky, die Schuld in Richtung von Spielen geschoben. Er beklagte, dass die Nutzer in diesen Punkte das bekommen, was der Amokläufer in Parkland jetzt in die Praxis umgesetzt hat. Ein 17-jähriger Überlebender der Tat hielt dem allerdings auf CNN entgegen, dass er schon lange "Call of Duty" und andere Shooter spiele, aber noch nie auf die Idee gekommen sei, seinen Schulkameraden das Leben zu nehmen.
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