Die digitale Automatisierung brachte bisher vor allem die körperliche Arbeit in der Produktion erneut auf die Tagesordnung. Diese allerdings, so führte Lee aus, beruht zu einem wesentlichen Teil auf einer sehr guten Hand-Auge-Koordination. "Darin sind Maschinen noch nicht besonders gut", sagte er. Einfache Arbeitsprozesse am Fließband wurden schon lange an Roboter übergeben. Die Tätigkeiten, die Industriearbeiter heute tatsächlich ausführen, sind oft wesentlich komplexer als das, was der normale Verwaltungsangestellte tut.
BGE ist keine hinreichende Lösung
Und die Hoffnung, dass die Automatisierungswelle zwar Jobs verschwinden, aber auch viele neue Stellen in der Programmierung der fraglichen Systeme entstehen lässt, findet Lee im Grunde einfach nur naiv. "Roboter brauchen natürlich etwas Programmierung. Aber ein Programmierer kann 10.000 Roboter programmieren", merkte er an. Die Masse des Job-Verlustes lasse sich so nicht auffangen.Und er sieht die zunehmende Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen auch als zwar nachvollziehbaren, aber nicht wirklich hilfreichen Lösungsansatz an. Letztlich würde dies aber nur verhindern, dass sich die Menschen neu erfinden. Lee hält es schlicht für eine Idee, mit der Menschen, die vom bisherigen Arbeitsmarkt ausgemustert wurden, mit ihren veralteten Fertigkeiten alleingelassen und mit einem Almosen abgespeist werden. "Statt einfach Geld umzuverteilen und auf das Beste zu hoffen, müssen wir die Leute umschulen, so dass jeder eine nützliche Beschäftigung finden kann", führte er aus.