Bei all den Meldungen über immer neue Erfolge in der Entwicklung Künstlicher Intelligenzen könnte man schon fast meinen, dass die Systeme längst übermenschlich sind. Eine Bastion kann die Menschheit aber weiter für sich beanspruchen: Beim
Starcraft-Spielen werden KIs reihenweise in ihre Schranken gewiesen.
Das
zeigte sich in der vergangenen Woche, als gleich mehrere KIs versuchten, den professionellen Starcraft-Spieler Song Byung-gu zu schlagen. Der Südkoreaner hat allerdings alle vier verschiedenen Systeme besiegt. Und so wird das bereits seit 2010 stattfindende Turnier zwischen eSport-Profis und KI-Entwicklern an der Sejong-Universität in Seoul wohl auch in den kommenden Jahren stattfinden - bis die Software dann irgendwann doch gut genug geworden ist.
Dabei traten durchaus hochkarätige Entwickler-Teams an, um endlich einmal einen KI-Erfolg in dem Spiel zu schaffen. Neben universitären Informatiker-Gruppen aus Australien, Norwegen und Korea schickte auch Facebooks KI-Labor seinen Bot "CherryPi" ins Rennen. Doch letztlich konnte sich keine von diesen gegen den Profispieler durchsetzen.
Echtzeit ist schwierig
Starcraft gilt unter KI-Entwicklern derzeit als nächster großer Meilenstein. Zuletzt konnte bekanntlich Googles Deep Mind-KI im hochkomplexen Brettspiel Go Erfolge feiern. Dieses ermöglicht dem System aber jederzeit einen vollständigen Überblick über die Ausgangslage, von der aus eine jeweils passende Strategie entwickelt werden kann.
In Starcarft kommt es hingegen darauf an, sich auch an Informationen zu erinnern, die durch ein eingeschränktes Sichtfeld momentan nicht zu erkennen sind und diese bei der Planung zukünftiger Schritte zu berücksichtigen. Hinzu kommt das Problem, dass Handlungen in Echtzeit durchgeführt werden müssen, während die KI bei runden- bzw. zugbasierten Spielen wie Go quasi in Ruhe über das weitere Vorgehen nachdenken kann.