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Vergleichsportale jetzt im Visier des Bundeskartellamtes

Die diversen Vergleichsportale im Netz müssen sich jetzt einer behördlichen Untersuchung stellen. Das Bundeskartellamt wird in der nächsten Zeit eine umfassende Prüfung durchführen, um herauszufinden, ob die Plattformen für die Verbraucher überhaupt vertrauenswürdig sind.
24.10.2017  17:21 Uhr
Im Zentrum der Untersuchung sollen Portale stehen, die die Bereiche Reise, Versicherungen, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Energie abdecken. "Buchungen über hohe Beträge und weitreichende Vertragsabschlüsse werden von den Angaben der Portale beeinflusst. Wir müssen sicherstellen, dass die Verbraucher sich dabei auf die Zuverlässigkeit, die Objektivität und die Transparenz der Portale verlassen können", erklärte Behördenchef Andreas Mundt. Beobachtet wurden die diversen Vergleichsportale bisher vor allem von Verbraucherschützern oder ähnlichen Initiativen. Das Kartellamt hat aber weitaus weitreichendere Ermittlungsbefugnisse, sodass mögliche Probleme und Rechtsverstöße besser aufgedeckt werden können. Letztlich kann die Behörde hier auch effektiver vorgehen, als es bei den bisherigen privatrechtlichen Gerichtsverfahren möglich war.

Ganze Branche im Visier

Dass man die Untersuchung beim Bundeskartellamt für notwendig hält, liegt an immer wieder eingehenden Hinweisen von Verbands- und Verbraucherseite. "Wir ermitteln nicht gegen bestimmte Unternehmen, sondern schauen uns diesen Wirtschaftszweig insgesamt an, um etwaige verbotene Verhaltensweisen anhand einer umfassenden Sachverhaltsaufklärung identifizieren zu können", erläuterte Mundt weiter.

In einer ersten Stufe werden in den kommenden Wochen Fragebögen an die diversen Unternehmen aus der Branche verschickt. Letztlich geht es nicht nur darum, schwarze Schafe zu enttarnen und abzustrafen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen auch weitergehende Hinweise darauf geben, wo beispielsweise der Gesetzgeber noch aktiv werden muss.

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