Mehr Freiraum für Soziales?
Nadella wurde hier zwar nicht viel konkreter, er beruft sich aber im Wesentlichen auf ähnliche Aussagen, die zuvor auch schon von anderen Seiten getroffen wurden. Im Groben geht es darum, dass es keine massenhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen, sondern eine Verschiebung zu "sinnvolleren" Tätigkeiten geben wird - meist dreht sich die Debatte dann um das riesige Feld der sozialen Berufe, bei denen man stets davon ausgeht, dass das Zwischenmenschliche der entscheidende Faktor ist.Allerdings gibt es auch diverse Aspekte, die Zweifel an dieser Annahme zulassen. Denn zuvorderst ist unser Wirtschaftssystem darauf ausgelegt, immer höhere Gewinne zu erwirtschaften. Entsprechend ist gerade der soziale Bereich immer am härtesten von neuen Kürzungen und einer Industrialisierung der Arbeit betroffen. Schon heute wird beispielsweise den Beschäftigten in vielen Pflegeberufen ein Arbeitsalltag aufgedrückt, bei dem sie die ihnen anvertrauten Menschen kaum mehr anders behandeln können, als ein Produktionsarbeiter ein Werkstück am Fließband.
Woher daher der Optimismus von Menschen wie Nadella kommt, ist etwas unklar. Allerdings stünde es dem Microsoft-Chef auch schlecht zu Gesicht, vor Risiken einer KI-Zukunft zu warnen - immerhin sieht der Redmonder Konzern gerade in diesen Technologien sein wichtigstes zukünftiges Geschäftsmodell.