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Netzneutralität:
Netzagentur ermittelt jetzt auch gegen Vodafone

Bei der Bundesnetzagentur hat man umgehend auf die gestrige An­kün­di­gung Vodafones reagiert, ebenfalls Ausnahmeregeln für einzelne Internet-Dienste zu etablieren. Die Untersuchungen, die sich bisher auf die vergleichbare StreamOn-Option der Deutschen Telekom bezogen, werden entsprechend ausgeweitet.
Vodafone
27.09.2017  13:28 Uhr
Gegenüber dem Magazin InfoDigital erklärte die Behörde: "Die Bundesnetzagentur wird die neuen Vodafone-Tarife auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben zur Netzneutralität prüfen und nach Abschluss dieser Prüfung entscheiden, ob beziehungsweise inwieweit Anpassungen erforderlich sind." Vodafone hatte die Pass-Option gestern als Bestandteil der überarbeiteten Smartphone-Tarife vorgestellt, die in einem Monat zu haben sein sollen. Der Kunde kann sich hier Kategorien aussuchen, in denen verschiedene Apps Daten übertragen können, ohne dass sich dies auf das monatliche Volumen auswirkt.

Zero Rating ist ein komplexes Problem

Auch wenn sich die Angebote von Vodafone und der Telekom in Details unterscheiden, funktionieren sie doch nach dem gleichen Grundprinzip. Dieses so genannte "Zero Rating" wird von Netzaktivisten als klarer Verstoß gegen die Prinzipien der Netzneutralität angesehen. Bei Vodafone sieht man dies allerdings anders, da im Falle einer Drosselung letztlich auch die vom Pass erfassten Dienste betroffen wären.

Das Problem beim Zero Rating besteht vor allem darin, dass hier letztlich doch Ausnahmeregelungen für Anbieter geschaffen werden, die es sich leisten können, perspektivisch mit allen möglichen Mobilfunkanbietern direkte Partnerschaften zu pflegen und bereit sind, sich den dafür vorgesehenen Bedingungen zu unterwerfen. Insbesondere kleineren Diensteanbietern wird das kaum möglich sein, so dass diese dann einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber den etablierten Diensten hätten.

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