Microsoft baut seine Forscherteams und Kollaborationen mit Universitäten für Quantencomputer weiter aus. An der Universität von Kopenhagen in Dänemark will Microsoft ein mehrere Millionen teures Forschungszentrum von
Microsoft Research in direkter Nähe zum renommierten Niels Bohr Institut errichten.
Das Niels Bohr Institut soll
durch die Investition zu einem der weltweit führenden Forschungszentren im Bereich der Quantenmechanik werden. Bereits jetzt sind an der Universität mehrere Dutzend Microsoft-Forscher mit Quantenforschung beschäftigt, darunter viele Ingenieure und Softwareentwickler. Ziel der Zusammenarbeit mit der Universität ist die Entwicklung eines skalierbaren Quantencomputers.
Bislang nur Theorie
Bislang ist der Quantencomputer ein rein theoretisches Konzept. Ein solcher Computer würde nicht auf den Gesetzen der klassischen Physik und Informatik basieren, sondern quantenmechanische Zustände wie etwa
das so genannte Qubit nutzen. Für IT-Konzerne wie Microsoft sind Investitionen in die Quantenforschung deshalb so interessant, weil Quantencomputer einen dramatischen Leistungssprung bei Rechensystemen einläuten könnten. Durch Prinzipien wie das
Superpositionsprinzip und die so genannte Quantenverschränkung könnten etwa bestimmte Probleme der Informatik wie Suchen in extrem großen Datenmengen viel effizienter lösbar sein.
Wettrennen der IT-Konzerne
Mit seinen Investitionen in die Quantenforschung ist Microsoft verständlicherweise nicht alleine. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Wettrennen, bei dem viele Konzerne, Forschungseinrichtungen und sogar Regierungen mitmischen. Google ließ sich etwa zum Kauf angeblicher Quantenrechner des Unternehmens D-Wave mit Stückpreisen von 10 Millionen Dollar überreden,
die sich später als wenig leistungsfähig herausstellten. Auch der Computerpionier IBM experimentiert seit Längerem mit Quantencomputer-Technologien und
bietet interessierten Internetnutzern sogar einen Online-Zugang auf ein erstes Testsystem an.