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Apple beugt sich Sanktionen gegen Iran, löscht Apps iranischer Firmen

Apple hat mit dem iPhone im Iran einen Marktanteil von fast elf Prozent - obwohl der US-Konzern dort weder einen eigenen Store betreibt, noch Geräte dorthin verkauft. Nun zieht Apple auch noch den letzten "Stecker" und entfernt Apps iranischer Entwickler aus dem App Store.
25.08.2017  19:10 Uhr
Wie die New Yorker Times berichtet hält sich Apple mit der Entfernung von Apps iranischer Anbieter an die Sanktionsregularien der US-Regierung. Entwickler erhielten nun eine Mitteilung von Apple, nach der der Konzern die Apps nicht länger veröffentlichen wird und die Geschäftsbeziehungen mit Partnern im Iran einstellen wird. In der Mitteilung heißt es: "Aufgrund der US-Sanktionsregularien kann der App Store keine Apps zur Verfügung stellen oder verbreiten sowie keine Geschäftsbeziehungen zu App-Entwicklern unterhalten, die in Verbindung zu bestimmten, aktuell von US-Embargos betroffenen Ländern stehen".
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Erste Aktion Anfang 2017

Damit beschneidet Apple aber nicht nur etliche Entwickler und Unternehmen ihrer Einnahmequelle, sondern auch zigtausende Nutzer im Iran. Schon einmal Anfang des Jahres hatte es ähnliche Meldungen gegeben. Damals war es wohl zu einer ersten Aufräumaktion im App Store gekommen, bei der erste Iran-Apps entfernt wurden. Betroffen ist zum Beispiel ein Uber-Klon und News-Portale.

Kompliziert war es auch vorher

Für den Iran gibt es dabei noch nicht mal einen offiziellen App Store. Nutzer mussten den Umweg über den US-Store und über ein VPN-Netzwerk gehen und werden nun auch so ein Problem haben, den Apple filtert alle entsprechenden Apps nun heraus.

Laut der New York Times haben sich erste Betroffenen zu Wort gemeldet und ihre Versuche mit Apple eine Lösung zu finden beschrieben. Apple hält sich demnach bedeckt und speist Entwickler ab: "Dieses rechtliche Feld ist komplex und ständig in Veränderung. Wenn die aktuellen Restriktionen wieder aufgehoben werden sollten, ermutigen wir Sie, Ihre Apps erneut zur Veröffentlichung im App Store einzureichen."

Ob Apple nun mit dieser zweiten Löschwelle alle Apps aus dem Iran getroffen hat ist unklar. Der Aufschrei auch bei den offiziellen Stellen groß. Die New York Times zitiert den Telekommunikationsminister des Irans, Mohammad Javad Azari Jahromi, der nun juristische Wege prüfen will. Das iPhone hat laut der Erklärung des Ministers einen Marktanteil von fast elf Prozent im Iran. Das Apple seine Kunden nun so aussperrt, sei deshalb nicht so einfach zu vertreten.

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