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Hacker, der WannaCry gestoppt hat, wegen Banking-Trojaners verhaftet

WannaCry war einer der spektakulärsten Ransomware-Angriffe dieses Jahres, jedenfalls bisher. Dass die Attacke nicht noch größere Ausmaße angenommen hat, ist einem 22-jährigen Sicherheitsexperten aus Großbritannien zu verdanken. Doch dieser wurde nun verhaftet und zwar wegen Hackens.
WannaCry
04.08.2017  08:57 Uhr
WannaCry befällt hunderttausende Rechner Infografik: WannaCry befällt hunderttausende Rechner

Marcus Hutchins alias MalwareTech, Mitte Mai noch gefeierter Held, der dabei maßgeblich geholfen hat, den Schaden durch WannaCry einzudämmen, wurde am Mittwoch am Rande der Hacker-Konferenz Defcon verhaftet. Hutchins wollte sich auf die Rückreise von Las Vegas nach London machen und wurde vor dem Besteigen des Flugzeugs verhaftet.

Kronos

Hutchins wird laut Motherboard und einem Anklageschrift des US-amerikanischen Justizministeriums (PDF) vorgeworfen, einen Banking-Trojaner namens Kronos "erschaffen und verbreitet" zu haben, diesen soll er und gemeinsam mit einem zweiten namentlich nicht bekannten Beschuldigten im Zeitraum zwischen Juli 2014 und Juli 2015 verteilt haben.

Der zweite Beschuldigte ist der eigentlich gesuchte Mann in diesem Fall: Dieser soll den Banking-Trojaner auch aktiv verkauft haben, ein Beweis sollen YouTube-Videos sein, in denen er erklärt, wie man die Malware einsetzt. Der Unbekannt soll Kronos auch auf diversen Untergrund-Webseiten verkauft haben.

Hutchins wird "lediglich" beschuldigt, die Malware geschrieben zu haben. In den offiziellen Dokumenten sollen sich aber nur verhältnismäßig wenige Beweise für seine Beteiligung finden. Laut The Verge gibt es auch Hinweise von MalwareTech-Aktivität auf Twitter, dass der Brite sich mit Kronos zu Forschungszwecken beschäftigt hat.

Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass der Fall alles andere als klar ist. Experten vermuten, dass diese Verhaftung mit dem jüngsten Vorgehen der Behörden gegen AlphaBay im Zusammenhang steht, da Kronos auch dort angeboten wurde.
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