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Software guckt Film:
Ohne KIs wäre YouTube längst unkontrollierbar

Während in den letzten Monaten immer wieder darüber diskutiert wurde, ob Facebook ausreichend Personal für die Löschung illegaler Inhalte einsetzt, feiert man bei Google bereits riesige Erfolge beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz gegen unerlaubte YouTube-Videos.
Public Domain
02.08.2017  12:40 Uhr
Wie wird man YouTube-Star und was kann man verdienen? Infografik: Wie wird man YouTube-Star und was kann man verdienen?

Ohne Automatisierung wäre es im Grunde kaum noch möglich, die Kontrolle über die Inhalte auf YouTube zu behalten. Es würde zehntausende Menschen beschäftigen, allein die neuen Uploads nach illegalen Inhalten zu durchforsten. Immerhin werden aktuell in jeder Minute rund 400 Stunden neues Material auf die Plattform geladen.

Bei Google setzt man daher schon seit einiger Zeit auf verschiedene KI-Technologien, um die Sache im Griff zu behalten. Die neuesten Verfahren haben das Unternehmen dabei ein gutes Stück nach vorn gebracht - so geht es aus einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian hervor. Insbesondere bei der Erkennung extremistischer Propaganda seien die automatisierten Systeme inzwischen richtig gut geworden.

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Umfassende Vorsortierung

Seitdem selbstlernende Algorithmen auf das Problem angesetzt wurden, ist die Zahl der entsprechenden Inhalte, die wieder von der Plattform fliegen, auf das Doppelte gestiegen. Über 75 Prozent der Clips seien dabei im letzten Monat bereits entfernt worden, ohne, dass eines von ihnen von einem menschlichen Nutzer markiert wurde. Letzteres kann der Fall sein, wenn sich User der Videoplattform an dem jeweiligen Inhalt stören oder die Prüfer Googles auf einen Clip aufmerksam werden.

Ein YouTube-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung, dass die KI-Systeme zwar nicht perfekt seien und in jedem Bereich gleich gut funktionieren würden, es gebe aber doch verschiedene Aufgaben, die von ihnen wesentlich besser bewältigt würden, als von menschlichen Usern. Die Suche nach Videos, die in der Konsequenz zu Gewaltanwendung aus ideologischen Motiven führen, sei dafür ein gutes Beispiel.

Um die Entwicklung nicht aus sich selbst heraus voranzutreiben, arbeitet Google dabei aktuell mit 15 NGOs zusammen. Dabei geht es insbesondere auch um die schwierige Frage, wie man mit Videos umgeht, die im rein rechtlichen Rahmen nicht als illegal einzustufen sind, aber letztlich doch hart an der Grenze sind. Diese werden erst einmal nach einem Zwischenstatus einsortiert: Sie sind zwar weiterhin über YouTube abrufbar, laufen aber erst nach einem Warnhinweis an, tauchen nicht in den Videoempfehlungen auf und nehmen nicht am Monetarisierungs-Programm teil.

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