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WoW-Legacy-Server:
Blizzard kennt auch bei Felmyst keine Gnade

World of Warcraft hat mittlerweile 13 Jahre auf dem Buckel und ist immer noch das populärste MMORPG des Westens. Mittlerweile wurde die Spielwelt Azeroth mehrmals verändert bzw. erweitert. Viele Spieler sehnen sich aber nach einem WoW von anno dazumal. Blizzard bietet offiziell nichts Adäquates an, weshalb sich viele Veteranen selbst behelfen, illegal wohlgemerkt.
26.07.2017  10:25 Uhr

Legacy-Server

So genannte Legacy-Server sorgen schon seit langem für hitzige Diskussionen zwischen WoW-Fans und Entwickler Blizzard. Denn offiziell gibt es keine Möglichkeit, das Fantasy-Game so zu spielen wie es 2004 oder kurz danach war. Blizzard beruft sich auf technische Herausforderungen, weshalb Spieler die Sache oftmals selbst in die Hand nehmen. Dabei handelt es sich natürlich um einen Verstoß gegen die Richtlinien von Activision-Blizzard, denn dort will man, dass die Gamer nur offizielle Angebote nutzen und für die Abos auch bezahlen. Allerdings verweisen die Spieler auf solchen Legacy-Servern, dass es ihnen nicht darum geht, sich die Kosten zu sparen. Vielmehr seien sie auch gleichzeitig reguläre WoW-Kunden, die quasi in die Illegalität gedrängt werden.

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Felmyst

Nun kam es zum nächsten Fall dieser Art: Denn ein Hobbyentwickler namens Gummy52 hat vor einigen Tagen einen Legacy-Server zur bzw. mit der "Burning Crusade"-Erweiterung gestartet. In der Legacy-Szene war der Start von Felmyst mit großer Spannung und Vorfreude erwartet worden, da der Macher in Bezug auf derartige Umsetzungen einen besonders guten Ruf genießt.

Doch wie Ars Technica berichtet, währte die Burning Crusade-Freude nur wenige Stunden, da Gummy52 nahezu sofort nach Start Post von den Blizzard-Anwälten bekam. Felmyst musste vom Netz, für Gummy52 wurde damit eigenen Angaben nach eine vierjährige Arbeit zunichte gemacht.

Der Hobby-Entwickler verriet im weiterer Folge auf Reddit (erstmals), dass er an Muskeldystrophie leidet und die Felmyst-Entwicklung ihm einen Sinn im Leben gegeben habe. Alle Kosten habe er selbst getragen, auch auf Spenden hat er verzichtet, um Vorwürfen der Bereicherung aus dem Weg zu gehen. Für die juristische Abteilung von Blizzard spielt das alles keine Rolle, an der Rechtmäßigkeit der Ansprüche gibt es auch nicht den geringsten Zweifel. Dennoch muss sich Blizzard wieder einmal die Frage stellen, ob Recht auch gleichzeitig richtig ist.
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