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Ethereum-Preissturz lässt Grafikkartenpreise purzeln

Ein Preisanstieg um mehr als 3000% der Kryptowährung Ethereum hatte zwischenzeitlich zu einer Verteuerung und Knappheit bei bestimmten zum "Mining" eingesetzten Grafikkarten geführt. Seit Mitte Juni ist der Ethereum-Preis jedoch wieder um mehr als 50% eingebrochen, und viele Ethereum-Miner wollen ihre GPUs nun plötzlich wieder loswerden.
Nvidia
17.07.2017  14:05 Uhr
Wie beim Energieverbrauch beim Bitcoin-Mining kommen auch bei Ethereum vor allem leistungsfähige GPUs zum Einsatz. Besonders gut geeignet dafür sind verschiedene AMD- und Nvidia-Modelle, dank eines guten Preis-Leistungsverhältnisses für diesen Zweck. Nachdem der Ethereum-Preis sich ab März plötzlich von Werten von knapp über 10 in wenigen Wochen vervierfacht hatte, sprangen auch viele Spekulanten auf den Zug auf und trieben die Kryptowährung bis Mitte Juni auf einen Preis von über 348 Euro. Das Ethereum-Mining wurde dadurch zu einem lukrativen Geschäft, was in der Folge zu einem drastischen Anstieg der Preise von Grafikkarten führte. Seitdem fällt der Ethereum-Kurs aber wieder.
Ethereum Preis 2017
Boom und Einbruch bei Ethereum


Ethereum Preis 2017
Aufwand beim Ethereum-Mining

Ethereum-Mining mit 3D-Grafikchips

Bei Ethereum wird, wie bei Bitcoin, auf lange Sicht immer mehr Rechenleistung zur Geldschöpfung benötigt. Algorithmusbedingt zog der Schwierigkeitsgrad Anfang Juli aber plötzlich an, was den Ethereum-Preis weiter einbrechen ließ. Für viele Ethereum-Miner wurde dadurch das Geschäft unprofitabel und mancher will jetzt seine Grafikkarte schlagartig wieder loswerden. Bei Ebay wurden in den letzten Tagen viele Angebote für die besonders besonders zum Mining beliebten Modelle eingestellt. Schließlich versprechen die zeitweilig angestiegenen Preise bei den Karten ebenfalls für viele noch immer einen Gewinn gegenüber dem Einkaufspreis.

Online-Händler Mindfactory stellte Lieferung ein

Für die noch im März zu 239 Euro erhältliche Nvidia GeForce GTX 1060 muss man etwa bei vielen Online-Händlern aktuell noch weit über 300 Euro hinblättern. Wie der Online-Händler Mindfactory am 7. Juli auf seiner Facebook-Seite bekanntgab, waren bzw. sind vom Ethereum-Effekt vor allem die AMD Radeon RX 500-Reihe, sowie bestimmte Modelle der NVIDIA GeForce GTX 1060, 1070 und 1080 betroffen. Mindfactory sah sich zwischenzeitlich sogar gezwungen, die Produkte aus dem Sortiment zu entfernen und bestehende offene Bestellungen zu stornieren, nachdem zuvor eine Mengenbegrenzung pro Kunde nicht zum erwünschten Erfolg geführt hatte. Wie Mindfactory weiterhin erklärte, wurden viele Grafikkarten bereits am Herstellungsort abverkauft, bevor sie Europa erreichen konnten.

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Wie ein Blick in den WinFuture-Preisvergleich zeigt, sind einige der betroffenen GPU-Modelle bereits wieder lieferbar, jedoch immer noch zu überhöhten Preisen. Wer mit dem Kauf einer leistungsfähigen GPU liebäugelt, sollte deshalb noch einige Wochen warten. Es ist davon auszugehen, dass die Hersteller ihre Produktion kräftig angekurbelt haben und in Anbetracht der sinkenden Nachfrage auch bei den Grafikkarten ein Preissturz bevorsteht. Mit etwas Glück kann man aber vielleicht bei Ebay bereits jetzt ein Schnäppchen machen. Sollte Ethereum plötzlich wieder zulegen, sieht die Sache natürlich anders aus.

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