Automatisierte Programme, die auf Technologien aus der Forschung zu Künstlichen Intelligenzen zurückgreifen, werden Social Bots genannt. Diese virtuellen Helferlein und ihre Texte sind auf den ersten Blick von Menschen nicht zu unterscheiden. Immer mehr Unternehmen setzen sie ein, um beispielsweise auf Kundenfragen zu antworten. Außerdem können solche Automatismen soziale Medien wie Facebook und Twitter mit Beiträgen füttern und gelegentlich sogar zuspammen.
Meinungs-Spam
Doch auch die Politik hat solche Bots als Wahlkampfhelfer entdeckt, im vergangenen US-Wahlkampf hatten beide Parteien keinerlei Scheu, auf Fake-Follower zu setzen. Laut US-Forschern war jeder vierte Tweet, der Hillary Clinton unterstützt hat, gefälscht, bei Donald Trump war es sogar jeder dritte (via Tagesspiegel).Das ist auch der Hintergrund der jüngsten Aussagen von Justizminister Heiko Maas (via HAZ). Dieser forderte alle Parteien im Hinblick auf die Bundestagswahl und auch danach auf, von derartigen Programmen abzulassen: "Politische Parteien sollten im Wahlkampf und auch sonst komplett auf den Einsatz von Social Bots verzichten."
Maas verwies auf den Umstand, dass durch Bots der Eindruck entstehen kann, dass mehr Menschen miteinander kommunizieren als es tatsächlich der Fall ist. Das wiederum birgt die Gefahr von Meinungsbeeinflussung und Manipulation: "Das steht im Widerspruch zu unserer pluralistischen Gesellschaft", so der SPD-Politiker.
Auch die Nutzer müssen häufiger hinterfragen, ob hinter einer Nachricht ein Mensch steckt, zudem forderte Maas auch die Anbieter sozialer Netzwerke auf, mehr gegen "Meinungsroboter und Fake-Profile" zu unternehmen.