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Radio-Pirat kapert Frequenzen in UK und spielt Masturbations-Lied

Rund um die britische Stadt Mansfield sucht man derzeit nach einem Hacker, der schon mehrfach die lokalen Frequenzen eines Radiosenders kaperte. Im Wesentlichen spielt er dabei stets nur das gleiche obszöne Lied und beendet seine Aktion anschließend wieder.
C.P.Storm (CC BY 2.0)
13.07.2017  15:20 Uhr
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Betroffen ist der Lokalsender Mansfield 103.2, der nur in der Stadt und der unmittelbaren Umgebung zu empfangen ist und daher mit vergleichsweise wenig Sendeleistung ausstrahlt. Der Angreifer muss hier lediglich einen eigenen Sender verwenden, der auf der gleichen Frequenz arbeitet, und diesen mit mehr Leistung funken lassen.

Bereits acht Mal überlagerte er so die Sendung der kleinen Radiostation, berichtete Bleeping Computer. In der Piratensendung hörte man den Täter dann etwas sagen, rufen oder singen. Anschließend spielte er "The Winker's Song", den ein britischer Komiker Ende der 1970er Jahre veröffentlicht hatte. Der Titel schaffte es immerhin auf Platz 22 der UK Single Charts, obwohl er nie im Radio lief. Die Sender trauten sich schlicht nicht, das Lied, in dem die Freuden und Vorteile der Masturbation besungen werden, öffentlich auszustrahlen. Wenn der Song zu Ende ist, schaltet sich der Piratensender wieder ab und gibt die Frequenz frei.

Peilung noch nicht gelungen

Die für die Funk-Frequenzen zuständige Regulierungsbehörde Ofcom ist bereits vor einiger Zeit über die Sache informiert worden und hält inzwischen vor Ort Peilsysteme in Bereitschaft. Diese kamen bei den letzten drei Sendungen des Hackers auch zum Einsatz, da dessen Aktivitäten zeitlich aber - wahrscheinlich bewusst - kurz gehalten werden, gelang es bisher noch nicht, den jeweiligen Standort anzupeilen.

Der letzte entsprechende Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag. Mit seiner Sendung platzte der Täter dabei mitten in ein Live-Interview von einer lokalen Veranstaltung. Und auch weil bisher nichts über die Motive des Radiopiraten bekannt ist, fürchten verschiedene andere Sender inzwischen, ebenfalls zum Ziel des Täters zu werden.

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