In den USA dürften vor einigen Stunden zahlreichen Aktionären und Brokern kurz das Herz stehengeblieben sein. Denn die Kurse verschiedener Aktien schlugen massiv in die eine oder andere Richtung aus - zumindest bei den Werten, die von der New Yorker Börse an die Öffentlichkeit gemeldet wurden.
Besitzer von Microsoft-Aktien dürfte es hart getroffen haben: Sie bekamen plötzlich einen Kurs angezeigt, der um rund 50 Prozent unter dem gerade noch eingeblendeten Wert lag. Das hätte bedeutet, dass sie binnen Minuten die Hälfte des Vermögens verloren haben, das sie in den Software-Konzern investierten. Hingegen hatte sich der Wert von
Apple-Aktien plötzlich vervielfacht.
Dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, hätte aber ein Blick auf eine größere Menge von Kursen gezeigt. Denn zeitgleich standen diverse Aktien, die an der Technologie-Börse Nasdaq gehandelt werden, parallel bei 123,47 Dollar. Wie sich letztlich herausstellte, hatte ein Software-Fehler die Ausgabe der aktuellen Werte verrückt spielen lassen.
Früher Feierabend
Ausgelöst wurde das Problem durch die ungewöhnlichen Schlusszeiten des Börsenhandels. Aufgrund des bevorstehenden US-Nationalfeiertages hatten die Wertpapiermärkte gestern etwas früher Feierabend gemacht. Im Ergebnis kam in der Software etwas durcheinander und sorgte für die ungewöhnlichen Schwankungen.
Wie die Nasdaq mitteilte, sind die Probleme inzwischen wieder behoben. Außerdem seien nur die Kursangaben betroffen gewesen, die nach Außen kommuniziert wurden. In den Handelssystemen selbst seien hingegen stets die korrekten Zahlen vorhanden gewesen, so dass auch keine Transaktionen mit falschen Werten zustande kamen. Auszuschließen ist aber nicht, dass kleinere Anleger vielleicht im Zuge einer Kurzschluss-Reaktion den Kauf oder Verkauf von Aktien in Auftrag gaben und sich dann vielleicht wunderten, dass auf den Belegen ganz andere Werte auftauchten.
