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Neuester Flugzeugträger der Britischen Marine läuft mit Windows XP

Die britische Marine ließ gestern mit dem Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth ihr bisher teuerstes Schiff zu Testfahrten auslaufen. Mit an Bord ist offenbar ein großes Sicherheitsrisiko, zumindest wenn es um die IT-Systeme geht, denn auf dem Schiff sind offenbar zahlreiche Rechner mit dem uralten Windows XP im Einsatz.
Microsoft
27.06.2017  16:14 Uhr
Wie die Zeitung The Guardian berichtet, wurden bei einer Besichtigungs-Tour für Journalisten an Bord der Queen Elizabeth an diversen Stellen PC-Systeme gesichtet, die mit Windows XP laufen. Das Betriebssystem war im Jahr 2001 erstmals erschienen und wurde erst im Mai Ziel breit angelegter Ransomware-Attacken durch die Malware WannaCry, die letztlich auch zahlreiche Behörden, öffentliche Einrichtungen, Firmen und andere Organisationen teilweise lahmlegten. Weshalb die HMS Queen Elizabeth auch im Jahr 2017 noch mit Windows XP auf für den Betrieb sicherlich teilweise unerlässlichen Rechnern ausläuft, ist auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz klar. Letztlich ist das Problem aber wie so oft die lange Entwicklungszeit eines derart riesigen Projekts. So begann die Planung für den neuen Flugzeugträger bereits vor rund 20 Jahren.

Windows XP Supportende - Zeit loszulassen
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Ein leitender Offizier an Bord der Queen Elizabeth verwies daher auch auf die Entwicklungsdauer, erklärte aber gleichzeitig, dass man viel Luft für Nachbesserungen habe, da diese von vornherein eingeplant wurden. Das Schiff sei eben mit Technologie geplant worden, die in der frühen Phase der Entwicklung als neuester Standard galten - und in diesem Fall war dies eben Windows XP.

Für die Zukunft sieht man sich aber dennoch gut gerüstet: die Zulieferkette für den Flugzeugträger werde stark kontrolliert und sei deshalb auch sicher vor Versuchen, auf diesem Weg Lücken auszunutzen, hieß es. Die Computersysteme an Bord des Schiffs seien auch nicht wirklich mit zivil genutzten Rechnern in Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen zu vergleichen - schon eher mit der NASA, so der Offizier weiter. Entsprechend hoch seien auch die Sicherheitsvorkehrungen.

Dazu hat die Britische Marine unter anderem ein Team von IT-Sicherheitsexperten an Bord des Schiffes untergebracht. Hinzu kommt, dass man alle Systeme so ausgelegt habe, dass Upgrades jederzeit in Angriff genommen werden können. Man werde daher auf neuere Software aktualisieren, sobald dies nötig werde - eventuell sei es auch schon passiert, doch dazu könne er noch keine Angaben machen.

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