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Traue keinem Kriminellen: Peinliche Details zum The Dark Overlord-Hack

Im April wurde bekannt, dass eine Hacker-Gruppe namens The Dark Overlord in den Besitz diverser TV-Serien gekommen ist und ein "Lösegeld" verlangt hat, um diese Produktionen nicht online zu veröffentlichen. Netflix hat sich im Fall der fünften Staffel der Serie Orange is the New Black allerdings geweigert. Nun gibt es neue Informationen zu den Hintergründen dieses Vorfalls.
22.06.2017  12:06 Uhr
Das Hollywood-Branchenblatt Variety hat einen Bericht mit zahlreichen neuen Informationen zum Hack von The Dark Overlord veröffentlicht. Dieser betraf nicht nur Netflix, sondern auch Sender wie ABC, Fox und National Geographic. Diese Streuung liegt daran, dass nicht die jeweiligen Sender Opfer der Angriffe waren, sondern ein externer Dienstleister, genauer gesagt die Larson Studios, das ist ein Audio-Postproduktionsunternehmen. Der Hack hat sich bereits Ende des vergangenen Jahres ereignet, denn die Studio-Besitzer Rick und Jill Larson haben kurz vor Weihnachten merkwürdige Textnachrichten auf ihre privaten Smartphones erhalten. Das Ehepaar hat diese zunächst ignoriert: "Wir haben uns dabei nichts gedacht."

50.000 Dollar für nichts

Danach wurden die Nachrichten aber konkreter, die Hacker drohten den Larsons mit der Veröffentlichung des entwendeten Materials. Der Diebstahl konnte kurz danach verifiziert werden, denn The Dark Overlord hat die Dateien nicht nur kopiert, sondern die Originale gelöscht. Die Erpresser forderten von den Larsons ein Lösegeld von 50.000 Dollar in Form von Bitcoins.

Das bezahlte man auch (entgegen des Rats des eingeschalteten FBI), weil man vermutlich fürchtete, dass man durch den Hack wichtige Kunden verlieren würde. Das FBI sollte aber Recht behalten, denn die Zahlung hätten sich die Larsons sparen können, da die Folgen später dennoch online gestellt worden sind.

Dass die Larson Studios zum Opfer von The Dark Overlord geworden sind, dürfte purer Zufall gewesen sein: Denn laut Variety haben die Hacker wahllos PCs mit Windows 7 anvisiert. Man war offenbar im Besitz einer ausnutzbaren Lücke und probierte nach dem Zufallsprinzip aus, wo man hineinkommt. Ob es sich um eine aus Nachlässigkeit ungepatchte Version des Betriebssystems gehandelt hat oder ob die Schuld bei Microsoft liegt, ist jedoch nicht bekannt.

Siehe auch: Netflix weigert sich Lösegeld zu zahlen, Hacker veröffentlicht Serie
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