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Kommentare zu:

Amazon macht Prime für Empfänger von Sozialleistungen billiger

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[o1] rw4125 am 07.06. 13:22
An und für sich eine gute Idee.

ABER, falls dieses Modell Schule macht (und andere Firmen nachziehen), dann bekommen Menschen, die von Sozialhilfe leben, nicht nur staatliche Leistungen zum Nulltarif, sondern können auch noch günstiger einkaufen.

--> Damit sinkt die Motivation, selber für ein eigenes Einkommen zu sorgen, noch mehr.
[re:1] elbosso am 07.06. 13:30
@rw4125: Das Argument trifft sicherlich dann nur auf extrem wenige zu, weil der Abstand zu Standardeinkommen immer noch so groß ist, dass sich die Betroffenen als stark marginalisiert und abgehängt fühlen und daher in aller Regel eher eine geregelte Arbeit anstreben. Außerdem sind die Transferleistungen in den Staaten deutlich niedriger als in Deutschland, sodass deine Befürchtung nicht in großem Maße eintreten sollte.
[re:1] SpiDe1500 am 07.06. 13:33
@elbosso: Nur mal unter uns: Meine Mutter hat bei der Arbeitsagentur gearbeitet. Nicht jeder, der Sozialleistungen empfängt, hat auch tatsächlich wenig Geld. Gibt genug Leute mit "dickem 3er BMW" oder S-Klasse, die trotzdem noch Leistungen beziehen - sozusagen "on top". Diese Gruppen leben an unserer Gesellschaft vorbei. Statistiken dazu gibt es leider kaum, aber es werden (zumindest gefühlt) immer mehr.
[re:1] 223200 am 07.06. 13:55
+6 -1
@SpiDe1500: Nur mal unter uns. Nicht jeder, der Sozialleistungen erhält, ist auch "Sozialhilfeempfänger", jetzt unter Hartz4 bekannt. Aber genau um diese Gruppe geht es.
[re:1] SpiDe1500 am 07.06. 13:58
+1 -6
@223200: Ich glaube du weißt worauf mein Kommentar anspielt.
[re:2] Conos am 07.06. 16:18
+3 -6
@SpiDe1500: ja und diese S Klasse ist nich gekauft sondern geleaset und das oft von der ganzen Familie um ein Statusobjekt zu haben. Dafür leben dann 8 Leute auf 30qm...
[re:2] CrasherAtWeb am 07.06. 14:01
@SpiDe1500: Und diese Klischeebezieher sind klar in der Minderheit. Das mit dem gefühlt immer mehr. Ist auch das gleiche wie mit der gefühlt gestiegenen Unsicherheit, während die Kriminalitätsstatistik das Gegenteil sagt. Allen anderen traut man nur noch schlechtes zu. Wir haben hier weniger ein Problem durch soziale Missbrauchsfälle als ein soziales Misstrauens- und Neid-Problem. Zumal die größten Sozialschmarotzer in den oberen Etagen sitzen, die sich dicke Gewinne einstreichen die unten von Leiharbeitern erwirtschaftet werden oder die sich in von Steuergeldern geretteten Banken wieder dicke Boni dafür gönnen, dass sie den Leuten schlechte Anlagepapiere verkaufen.
[re:1] SpiDe1500 am 07.06. 14:06
+5 -5
@CrasherAtWeb: Sie sind in der Minderheit, sicherlich. Die Kriminalstatistik sagt nicht das Gegenteil. Die steigt doch seit einem Jahr rapide an.
[re:2] SweetFalke am 07.06. 15:55
+5 -2
@CrasherAtWeb: Wenn letztes Jahr 300.000 mal in Köln eingebrochen wurde und dieses Jahr nur 290.000 Mal, dann bedeutet das nur auf dem Papier, dass es so dramatisch weniger geworden ist. Die Wahrheit sieht so aus: Binnen nur 24 Monaten wurde in Köln 590.000 Mal eingebrochen. Und dies gilt für alle solche Zahlen, mit denen man dieselben Gehirnregionen anspricht, wie mit den 99Ct-Preisen. Die Zahlen sollen vermitteln, dass alles besser wird, in Wirklichkeit ist alles genauso scheiße, wie im Jahr zuvor.
[re:3] Orka am 07.06. 16:35
+ -1
@SpiDe1500:
Im Vergleich zu 2015 ist sie 2016 angestiegen auch im Bereich der Gewalt Kriminalität.
Zuvor ist sie aber Jahr für Jahr zurück gegangen, weit mehr als zehn Jahre lang
Das heißt, im letzten Jahr ist sie von einem verhältnismäßig niedrigen Wert wieder gestiegen. Nicht schön, hat aber hat zu der gefühlten Angst so vieler, auch hier in den Kommentaren, keine Beziehung.
[re:4] Scaver am 07.06. 18:37
+ -
@SpiDe1500: Gut, fairerweise muss man bei den Statistiken auch schauen, WELCHE man sich anschaut. Denn diese sind immer auf ein bestimmtes Bundesland ausgelegt.
Und nein, sie steigen nicht. In der Gesamtheit wird es weniger. Es gibt nur spezielle Vergehen, wie z.B. Einbrüche, die mehr werden.
Dafür sind andere Sachen seit Jahren rückläufig.
[re:5] Scaver am 07.06. 18:39
+ -1
@SweetFalke: Du musst immer 2 gleiche Zeiträume vergleichen. Wenn Du nun auf die 24 Monate ansprichst, dann musst Du zum Vergleich die 24 Monate davor nehmen.
Dass 590.000 Mal viel ist, und sogar auch 290.000 Mal sehr viel ist, darüber brauchen wir nicht reden. Aber weniger ist nun mal weniger.
Und auch 99 Cent sind nun mal weniger als 1 €. Und das hat mit einer Gehirnregion nichts zu tun, denn es handelt sich dabei nicht um eine subjektive Sache, sondern um eine objektive Gegebenheit die für alle und jeden überprüfbar und reproduzierbar unter jeder Bedingung identisch ist!
[re:3] elbosso am 07.06. 14:19
+3 -3
@SpiDe1500: Natürlich ist mir das Problem bewusst, deshalb habe ich ja auch von "extrem wenigen" geschrieben. Natürlich werden solche Gruppen immer wieder in den Medien einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, aber mehr als einige Tausend sind das deutschlandweit sicherlich nicht.
[re:4] DerTigga am 07.06. 14:29
+4 -2
@SpiDe1500: Und nicht jedes von deinen "dicken" Austos ist noch das Geld wert, was das Äußere verspricht. Denn das behalten dürfen von sowas "dickem" ist an den momentanen Verkaufswert (Schwacke Liste) geknüpft - ist es zuviel wert MUSS entweder an anderer Stelle, also z.B. beim Kontostand auf dem Girokonto oder dem Sparbuch, entsprechend deutlich (viel) wenig vorhanden sein. Oder man kriegt Ärger mit dem Amt.
Von daher ist deine on top Denkweise gut möglich unanwendbar.
[re:5] CooleWampe am 07.06. 14:42
+4 -2
@SpiDe1500: Dicker 3er BMW? Dicker 7er, ok, aber 3er, das ist eher Schmalkost.
[re:6] Johnny Cache am 07.06. 14:48
+6 -
@SpiDe1500: Solange das Fahrzeug unter 7500€ (!) Wert hat ist das auch vollkommen in Ordnung. Und ja, der Unterhalt von dem Ding ist auch teuer, aber das Geld von seinem stinknormalen Regelsatz ab. Müssen sie halt weniger essen wenn sie ihr Auto behalten wollen.
Es ist ja nicht so als ob sie sich das Auto gekauft hätten als sie schon ALG2 bezogen haben. Nur weil man in diese missliche Lage kommt muß man nicht gleich das ganze bisherige Leben abgeben.
Edit: Wert korrigiert.
[re:1] DerTigga am 07.06. 15:18
+3 -
@Johnny Cache: Seine / ihre Mutter KANN nur beim Arbeitsamt gearbeitet haben, denn sofern man als Kunde von dort zum Sozialamt überwechseln muss, von der Arge gezwungen wird, zum Sozialamt zu gehen, so sinkt die Grenzziehung dessen, was man nurnoch auf der hohen Kante haben darf, meines momentanen Wissens nach um gleich mehrere tausend Euro ab.
Mag sein, ich hab da veraltete Zahlen im Kopf, aber soweit ich weiß, sinds beim Arbeitsamt 6500 Euro (inklusive Zeitwert des besessenen Autos, inklusive etwaiger Renten, Arbeitsunfähigkeits-Versicherungen und Bausparverträgen !!) und beim Sozialamt irgendwas um die 2700 Euro, die man noch haben darf. Zumindest wenn man nen Antrag auf Leistungszahlung durchkriegen will. Will man das nicht schaffen, dann darf das Auto natürlich auch noch 30.000 wert sein. Nur wird mans dann sozusagen verfressen müssen, BIS das Amt nen positiven Bewiligungsbescheid, das ab demnächst so und so viel gezahlt werden wird, überhaupt mal raushaut..
Wer also als Kunde des Sozialamts noch immer nen Auito hat bzw. gehalten kriegt, der hat ne elende Rostlaube vor dem Haus stehen und geht sicherlich sehr demnächst per Fuß bzw. ist nurnoch per Fahrrad unterwegs..
[re:7] Scaver am 07.06. 18:34
+ -
@SpiDe1500: Arbeitsagentur ist etwas anderes als Job Center.
Agentur für Arbeit = ALG (1)
Jobcenter = ALG 2
ALG 1 richtet sich nach dem letzten Verdienst. Wer vorher 4000 € im Monat netto hatte, bekommt immer noch etwas um die 2400€ und Ersparnisse sind beim ALG (1) uninteressant. Da kann ich mir auch eine Menge leisten und das ist auch so gewollt und auch richtig so!

ALG 2 ist etwas anderes. Wer da nen teures Auto auf eigenem Namen angemeldet hat (das ist der Knackpunkt) kann zum Verkauf gezwungen werden. Wer dem nicht nachkommt, da wird der durchschnittliche Verkaufspreis angesetzt und ihm fiktiv als Einkommen angerechnet. Klar, wird der Wagen offiziell auf jemand anderen angemeldet, dann kann das Amt da nicht viel machen, allerdings geht derjenige auch ein Risiko ein, da er dann keinerlei Rechtsansprüche mehr an dem Wagen geltend machen kann.

Jemand der bei der Agentur für Arbeit arbeitet hat gar keinen Plan davon. Der sieht nur die ALG (1) Empfänger, außer er ist in der Kommunalen Kooperation am JobCenter eingesetzt. Aber dann arbeitet man auch beim JobCenter und nicht bei de Agentur für Arbeit.
[re:8] Fekal am 08.06. 13:14
+1 -
@SpiDe1500: 17 Leute wollen das nicht hören...

Vergiss es einfach. Mit Realitätsnähe kommt man hier in DE schon lange nicht mehr weit. Überall Blümchen dran malen und schon ist alles gut. So einfach kann Leben für stumpfe Geister sein.
[re:2] rw4125 am 07.06. 13:35
+4 -6
@elbosso: Das ist richtig.

Wenn man aber die Differenz zwischen Sozialhilfe (+ den zahlreichen Vergünstigungen, die die Bezieher noch bekommen) und 'Standard'-Einkommen betrachtet, dann wird die Differenz stetig geringer (zB wegen erhöhter Steuer- und Abgabenlast für die arbeitende Bevölkerung).

Umso geringer die Differenz, desto mehr Menschen denken sich: 'Da bleib ich lieber zuhause, anstatt mich 40 Wochenstunden abzurackern.'
[re:1] LaBeliby am 07.06. 13:47
@rw4125: Was seid ihr denn für Nachtjacken? Anstatt sich gegen die immer mehr um sich greifenden prekären Arbeitsverhältnisse und Niedriglöhne zu organisieren,lasst ihr euch lieber verarschen und versklaven und fallt über die die gar nichts mehr haben,her. Da ist sogar der Milliardenkonzern Amazon ja noch tausendmal sozialer wie ihr.
[re:1] iPeople am 07.06. 13:57
+4 -
@LaBeliby: Sollten sich nicht lieber die Inhaber solcher Arbeitsverhältnisse und Niedriglöhne zusammentun und gewerkschaftlich aktiv werden? Warum sollen das immer andere erledigen ? Die schwache Position der Gewerkschaften ist doch Rande das Übel, eben weil so viele ausgetreten sind bzw. der Mitgliederzuwachs zu wünschen übrig lässt. Nur in der Gemeinschaft ist man stark, in Foren rumzukommen gehört nicht dazu.
[re:3] Tical2k am 07.06. 13:46
+5 -1
@elbosso: Es gibt verschiedene Jobs und beispielsweise im sozialen Bereich (wie Altenpflege, Arzthelfer, Krankenpfleger, usw. usf.) verdienst du im Regelfall alles andere als gut und da wird es sicher weitere Bereiche geben, die das "Minimum" verdienen und man mit Sozialhilfe und Schwarzarbeit deutlich weiter kommt.
[re:1] iPeople am 07.06. 13:54
+4 -3
@Tical2k: Staatliche Transferleistung zu beziehen und Schwarzarbeit zu betreiben ist Betrug an der Gesellschaft.
[re:1] Tical2k am 07.06. 14:25
+3 -
@iPeople: Das kannst du gerne den Menschen erzählen, die es betreiben, aber ob es sie interessieren wird?

Mich jedenfalls wundert es in Deutschland nicht. Wenn ich in einem Niedriglohnjob wäre, bei dem ich mir trotzdem dauernd den Hintern aufreißen soll für zig Stunden, um nichts davon zu haben, würde ich mir auch 2x überlegen ob ich mir das antue oder lieber auf "Schmarotzer" mache.

Aber das driftet nun zu sehr in Richtung "Kritik an unserem Sozial- & Lohnsystem" ab und dass man lieber da aus Staatsseite etwas tun sollte, was jedoch nicht Amazons Bier und damit artikelfremd ist.
[re:2] kazesama am 07.06. 23:59
+ -
@iPeople: Ich glaub, wenn du ansonsten einfach nicht genug zu essen hast oder dir die Heizung nicht leisten kannst, ist dir das irgendwann herzlich egal...
Womit ich NICHT sage das es okay ist - aber da greift dann einfach irgendwann der Selbsterhaltungstrieb, was irgendwie auch wieder total verständlich ist.
[re:2] eragon1992 am 07.06. 14:35
+4 -3
@Tical2k: Ich finde, dass Menschen die wirklich schwere körperliche Arbeit (dazu zählen auch Krankenschwestern- /Pfleger und Altenpfleger-/ innen) deutlich besser bezahlt gehören, als irgendwelche Manager.
[re:2] regulator am 07.06. 13:33
@rw4125: So ist es! So werden Sozialschmarotzer gefördert. Ich bin gegen solche Vergünstigungen!
[re:1] Gast11962 am 07.06. 13:47
@regulator: Sozialschmarotzer?

Alles Sozialschmarotzer, differenzierst du auch manchmal?

Ist dir jemals in den Sinn gekommen, das es Menschen gibt die ohne eigenes Verschulden in eine soziale Notlage geraten und darin verbleiben?
Und denen willst du das bisschen noch wegnehmen was sie haben, Fanatisch/Extremstich Antisozial würde ich so was nennen.
[re:1] rw4125 am 07.06. 13:54
+ -1
@Gast11962: Ich denke es gibt beides:
Leute die unverschuldet in Not geraten sind, und Leute, die keine Lust auf Arbeit haben.

Ich habe nur Bedenken gegenüber Leuten der zweiten Gruppe geäußert.
[re:2] Rumpelzahn am 07.06. 13:56
+4 -5
@Gast11962: die Frage bleibt, warum müssen diese Menschen bevorzugt werden? Egal wie diese in die Lage gekommen sind. Wo bleibt der Anreizt sich neue Arbeit zu suchen? Habe ich Arbeit muss ich für alles mehr zahlen - und Stress dazu auch noch.
[re:1] regulator am 07.06. 14:10
+2 -4
@Rumpelzahn: Danke, so ist es. Selbstverständlich kann man ohne eigenes Verschulden in eine Notlage kommen. Der Staat hat dann aber - im Interesse aller! - die Pflicht, zu helfen, aus dieser Notlage zu kommen - nicht, die Menschen soweit zu unterstützen, dass sie sich mit der "Notlage" abfinden können. Das konterkariert dieses Programm von Amazon.
[re:2] Gast11962 am 07.06. 14:17
+1 -1
@Rumpelzahn: Normalerweise ist es in einer Solidargemeinschaft so, das Amazon das so ähnlich umsetzt ist einerseits "Sozial" auf Zeit (ich kann nicht glauben das das auf längere Zweit bestand hat), auf der anderen Seite auch ein Marktwirtschaftlicher Konkurrenzkampf um Konkurrenten auszustechen.

Übrigens Amazon Prime-Mitglieder sind in einer ähnlichen "Solidargemeinschaft", es rechnet sich nur weil viele in einen Topf zahlen, aber nicht alle das direkt auch für sich Nutzen.
[re:3] eragon1992 am 07.06. 14:38
+2 -1
@Rumpelzahn: Nicht jeder kann zum Beispiel wegen schwerer Krankheit arbeiten, so wie es sich die angeblich normalen und gesunden Menschen vorstellen.
[re:4] DerTigga am 07.06. 14:46
+1 -
@Rumpelzahn: Vor dem Anreiz kommt erstmal die Fähigkeit dazu. Was gerne mal von so einigen hinweggewischt wird bzw. die meinen das einfach tun zu dürfen. Gewisse Leute meinen dafür gerne mal die Begründung: die wollen nur einfach nicht hernehmen zu dürfen.
Findet man auch gerne mal bei Dingen wie BurnOut : das das Umfeld einen meint zwingen zu dürfen: na los, nun hab dich nicht so, wer will der schaffts auch, ach du simulierst doch nur.. usw.
[re:3] DarkKnight80 am 07.06. 13:37
+3 -2
@rw4125: "nicht nur staatliche Leistungen zum Nulltarif"...

Weil niemand, der Sozialleistungen bekommt, jemals Arbeitslosenversicherung gezahlt hat und sie ja auch keine Steuern zahlen oder wie kommst du auf die Aussage mit Nulltarif? Mit der gleichen Logik würdest du jegliche Krankenversorgung, Autounfallschutz zum "Nulltarif" bekommen...

Sozialleistungen sind kein Nulltarif, für Niemanden
[re:1] rw4125 am 07.06. 13:38
+ -1
@DarkKnight80: Doch.

ZB für Menschen die ohne Ausbildung, Sprach- und Berufskenntnisse in Deutschland ankommen, und dann für geraume Zeit von Sozialhilfe leben.
[re:1] DarkKnight80 am 07.06. 13:42
+ -
@rw4125: Du redest hier von einer anderen Gruppe und da ist nicht die Höhe der Leistungen das Problem, sondern wohl eher die von dir genannten Hürden in Sprache, Berufskenntniss und Ausbildung
[re:1] rw4125 am 07.06. 13:44
+1 -1
@DarkKnight80: Die Höhe der Leistungen ist eigentlich das zentrale Problem.

Wenn der Unterschied zu einem normalen Arbeitseinkommen immer geringer wird, die lässt durchaus die Motivation nach, von Mo-Fr früh aufzustehen und dann 8 Stunden zu arbeiten.
[re:2] DarkKnight80 am 07.06. 13:46
+6 -1
@rw4125: Da sehe ich eher das Lohndumping als Problem. Von einem Follzeizjob muss man auch leben können und nicht auf dem gleichen Niveau liegen wie die Grundsicherung. Es ist aber immer einfacher auf sozial schwache einzuprügeln als auf reiche Wirtschaftskonzerne das sie korrekte Löhne zahlen von denen Menschen auch leben können
[re:3] rw4125 am 07.06. 13:51
+3 -4
@DarkKnight80: Ein Arbeiter muss sich für eine Firma rentieren.
Daher kann ein ungelernter Arbeiter (eventuell noch mit dürftigen Sprachkenntnissen) nicht so gut bezahlt werden, wie jemand mit guter Ausbildung.

Werden ungelernte Arbeiter zu teuer (zB durch Mindestlöhne), dann werden eben keine mehr eingestellt.

Löhne richten sich IMMER nach Angebot/Nachfrage und welchen Nutzen die geleistete Arbeit für die Firma bringt.
Deswegen bekommen amerikanische Programmierer auch ~10.000 Euro pro Monat.
--> Große Nachfrage (nach qualitativ hochwertiger Arbeit) treibt dort die Löhne.
[re:4] iPeople am 07.06. 13:53
+ -
@DarkKnight80: Gerade die reichen Wirtschaftskonzerne zahlen Löhne nach ausgehandelten Tarifverträgen, haben oft ein deut mehr Leute als sie eigentlich benötigen.
[re:5] DarkKnight80 am 07.06. 13:55
+2 -
@iPeople: Und Tariflöhne sind ja auch das beste was es gibt oder? Schon mal versucht in einem Betrieb der nach Tarif zahlt eine Lohnerhöhung zu bekommen? ;-)
[re:6] DarkKnight80 am 07.06. 13:56
+1 -
@rw4125: Du redest immer von ungelernten Arbeitern mit fehlerhaften Sprachkenntnissen. Das ist eine Minderheit. Nicht alle die dort in der Notlage sind, sind ungelernt und können kein Wort Deutsch
[re:7] iPeople am 07.06. 13:58
+1 -1
@DarkKnight80: Also ich bekomme regelmäßig eine, weil wir gelemässig den Tarifvertrag kündigen und neu verhandeln. Also ja, hab ich.
[re:8] DarkKnight80 am 07.06. 13:59
+ -2
@iPeople: Schon mal drüber nachgedacht, dass du vielleicht mehr bekommen könntest wenn du dein Gehlat selbst verhandeln düftest?
[re:9] iPeople am 07.06. 14:00
+1 -
@DarkKnight80: Schonmal dran gedacht, dass ich dan auch die anderen Vorzüge des Tarifvertrag nicht genießen könnte ? Tarifverträge regeln nicht nur die Höhe des Gehaltes, das scheinen hier viele immer wieder zu vergessen.
[re:10] DarkKnight80 am 07.06. 14:01
+ -1
@iPeople: Ja und auch die darfst du nicht selbst verhandeln. Ich habe keinen Tarifvertrag. Bekomme aber 13'tes Monatsgehalt, Bonus und Gewinnbeteiligung und habe Anspruch auf einen Firmenwagen. Hätte ich unter Umständen in einem Tarfivertrag nicht...
[re:11] rw4125 am 07.06. 14:02
+1 -2
@DarkKnight80: Sicher geraten Menschen durch unterschiedliche Umstände in die Lage Sozialhilfe zu benötigen bzw zu beziehen.

Falls du aber denkst,
* dass die Anzahl von Menschen ohne Ausbildung, Sprach- und Berufskenntnisse gering ist,
* oder dass die Höhe von Sozialleistungen und Vergünstigungen keinen Einfluss darauf hat, ob sich jemand eine Arbeit sucht oder nicht,
dann ignorierst du die Realität in der wir leben.
[re:12] regulator am 07.06. 16:13
+1 -1
@rw4125: Danke, dass du die Wahrheit aussprichst. Ich sehe das genauso!
[re:13] DerTigga am 07.06. 16:32
+ -1
@regulator: Die Leistungsfähigkeit deiner 'Sonnenbrille' ist mir (und sicherlich auch anderen) durchaus bekannt.. *g
[re:2] iPeople am 07.06. 13:43
+1 -1
@DarkKnight80: Er schrieb "Sozialhilfe", und die ist eine Steuer finanzierte Leistung. Wer Sozialhilfe bekommt, hat tatsächlich noch nie in die ALV eingezahlt. Wer in die ALV einzahlt, bekommt auch die Leistung derer gemäß der gesetzliche Lage für den definierten Zeitraum, den er sich durch die Dauer seiner Anstellung erarbeitet hat. Er hat also durchaus Recht damit.
[re:1] DarkKnight80 am 07.06. 13:44
+1 -1
@iPeople: Die "Sozialhilfe" gibt es in Deutschland nicht mehr. Diese ist das ALG II. Und nach 12 Monaten fällt da jeder rein. Auch die, die vorher eingezahlt haben.
[re:1] iPeople am 07.06. 13:49
+1 -1
@DarkKnight80: Das ist falsch. Das ALGIi steht nur jenen zu, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das ist nämlich ein anderer Topf als die klassische Sozialhilfe, aus der gänzlich zur Arbeit unfähige (Krankheit oder andere Gründe) Bürger alimentiert werden, die es tatsächlich immernoch gibt, allerdings anders heißt. Und auch ALGIi ist eine Steuer finanzierte Leistung. Du hast aber von Arbeitslosenversicherung gesprochen, und die bekommen tatsächlich nur die, die gearbeitet und eingezahlt haben.
[re:2] DarkKnight80 am 07.06. 13:53
+ -1
@iPeople: Auch wenn du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehst bekommst du das ALG II, tauchst aber in keiner Statistik mehr auf. Die Leistungen des ALG II sind das Einkommen zur Lebenssicherung und dürfen nicht unterschritten werden. Die klassische Sozialhilfe gibt es nicht mehr. Und wie gesagt auch Leute aus ALG I fallen nach 12 Monaten ins ALG II und die haben eingezahlt
[re:3] iPeople am 07.06. 13:59
+1 -1
@DarkKnight80: Ich empfehle Dir einen Blick in das SGB, da steht das eindeutig anders drin. Es ist aber zu komplex, dir das hier jetzt kurz zu erklären.
[re:4] DarkKnight80 am 07.06. 14:00
+ -3
@iPeople: Du meinst das SGB II und das habe ich gelsen ;-)
[re:5] DerTigga am 07.06. 15:42
+1 -
@DarkKnight80: Dann hast du wohl überlesen, das das Arbeitsamt sehr wohl unterscheidet, nämlich zwischen vermittelbar und auf unabsehbarer Zeit nicht(mehr) vermittelbar. Letztere werden durchaus "rausgeschmissen" beim Arbeitsamt, kriegen logischerweise kein ALG II mehr und müssen sich beim Sozialamt als Ersatzzahler melden. Das die Betragshöhe (meines Wissens nach) dieselbe wie beim ALG II ist, bedeutet aber nicht, das das das auch genauso bezeichnet werden darf. Mag sein der Begriff Sozialhilfe ist für das, was das Sozialamt einem zahlt, in dem Sinne falsch - es ändert aber nichts an dem Fakt, das es sowas wie SozialHilfe oder Sozialgeld oder Sozialx y z definitiv gibt.

Und wie ich weiter unten schonmal schrieb: was und wieviel davon man bei Amazon outen möchte, eben beim sich für dieses reduzierte Prime legitimieren, das ist viel eher der relevante Punkt.
Denn das ganze hat meiner Intuition nach dieselbe Strickart, wie das, was vor zig Jahren mal den Sparkassen und Banken auf die Füße gefallen ist: als die zu sehr und stark bei Kindern und Jugendlichen eine Kontoeröffnung anreitzen wollten per kleinen Start-Geldgeschenkchen..
[re:6] kkp2321 am 07.06. 17:15
+ -
@DarkKnight80: Die Sozialhilfe gibt es für Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Dann ist nicht mehr das Arbeitsamt zur Jobvermittlung sondern das Sozialamt für zuständig.
[re:4] iPeople am 07.06. 13:44
+ -
@rw4125: Als Steuerzahler kannste das doch positiv sehen, kann man doch den Regelsatz der Sozialleistungen verringern, da der Anspruch sich gesenkt hat also ich wäre dafür, so würden sich auch Steuer vermeidende Konzerne wie Amazon am Sozialsystem beteiligen.
[re:1] rw4125 am 07.06. 13:46
+ -
@iPeople: Genau deswegen schrieb ich auch, dass es an und für sich eine gute Idee ist.

Die Frage ist allerdings, ob dadurch wirklich weniger Steuern und Abgaben erhoben werden.
Ich habe da so meine Zweifel dran.
[re:1] iPeople am 07.06. 13:50
+ -1
@rw4125: Nein, aber wir haben mehr Geld für andere Dinge, zB der Sanierung von Schulen und der Bau menschenwürdiger Flüchtlingsunterkünfte.
[re:2] rw4125 am 07.06. 13:51
+ -
<irrtümliches Doppelposting, daher gelöscht>
[re:5] DerTigga am 07.06. 14:39
+1 -1
@rw4125: Mal ganz davon abgesehen, das es sicher einiges gegen deine Zusammenziehungen zu sagen gäbe, du übersiehst da meiner Ansicht nach was ganz wichtiges: das nämlich Amazon gegenüber erstmal der Nachweis geführt werden muss, das man berechtigt ist, diese Verbilligung von denen gewährt zu kriegen. Letzten Endes also ein ziemlich viele private Daten bei nen bis zum gewissen Punkt als Datenkrake tätigem Unternehmen abliefern.
Und da normalerweise die Weiterverlängerung von H4 im halbjahres Anbstand neu beantragt und gewährt werden muss vom Arbeitsamt, ist dasselbe auch bei Amazon fällig.
Ob und das das jeder macht, mitmacht bzw. riskiert, und sei er / sie noch so von H4 abhängig, halte ich für was ziemlich wichtiges / berücksichtigenswertes.
Und grundsätzlich: Ich für mich möchte egal wie sowieso kein Prime.
[re:6] ijones am 07.06. 15:27
+2 -1
@rw4125: Schüler, Studenten, Rentner, Bundesfreiwillige etc. bekommen doch auch häufiger derlei Vorteile. Ich finde das nicht schlecht. Auch Menschen mit geringem Einkommen, bzw. Ersatzleistungen wie im falle der Sozialleistungsbezieher, sollten am sozialen Leben teilhaben können. Ansonsten gibt es einer immer geteilterte Gesellschaft. Selbst Superreiche leben sicherlich lieber in einem Land, mit weniger großem sozialen Gefälle. Wer lebt schon gerne umgeben von meterhohen Mauern?
Das Problem was ich dabei immer sehe ist, dass immer die untersten Einkommen gegen die Leute, die soziale Ersatzleistungen erhalten ausgespielt werden. Es ist mehr als genug Geld vorhanden. Es gerecht zu verteilen heißt nicht, es den Geringverdienern abzunehmen. Es gibt soviel Geld, dass es nicht einmal mehr Zinsen dafür gibt (Angebot > Nachfrage). Das ist nicht nur Schuld der EZB.
[re:1] rw4125 am 07.06. 15:49
+ -
@ijones: Geld ist deswegen reichlich vorhanden, weil Notenbanken es in beliebiger Höhe drucken können.
Tatsächlich ist eine Gesellschaft aber immer nur so reich, wie die Summe der von ihr erzeugten Produkte and Dienstleistungen.

Umso mehr Leute Geld ohne Arbeit erhalten, desto geringer die Anzahl an Arbeitskräften und desto geringer die Menge (und Qualität) der zur Verfügung gestellten Produkte und Dienstleistungen.
Zusätzlich sinkt auch bei arbeitenden Menschen die Bereitschaft zur Arbeit desto mehr, umso mehr Geld ihnen der Staat über Steuern und Abgaben wegnimmt.
Leistung zahlt sich weniger aus --> weniger Leistungsbereitschaft --> noch weniger (hochqualitative) Produkte und Dienstleistungen.

Aus diesen beiden Gründen sind übermäßige soziale Transferleistungen schlecht für den Gesamtwohlstand einer Gesellschaft (und ein wesentlicher Grund warum zB der Kommunismus noch nie auch nur ansatzweise funktioniert hat).
[re:1] DerTigga am 07.06. 16:07
+ -
@rw4125: Gesamtwohlstand der Gesellschaft ? Du ich glaub irgendwie, das die sehr geringen Prozentsätze an superreichen Deutschen ganz gepflegt was dagegen haben, das du sie auf die Art eingemeindest. Meine Erfahrung ist nämlich die: je reicher umso größere Ängste bzw. Radikalisierungen gegen vermeintlich berechtigt empfundenes "wieder" weggenommen kriegen (können) Siehe (schwarze) Auslandskonten, siehe Panama Papers, siehe Steuererleichterungen in Irland oder oder...
Müssen diejenigen einfach so dürfen, weil sie ganz ganz bestimmt ihr Geld selbst und hart erarbeitet und rechtlich 100% einwandfrei zusammengekriegt haben ? Im Zweifelsfall ist das, was die da wie machen, immernoch besser und akzeptabler, denn die Armen und Ärmsten deren Heimatländer müssen erstrecht nichts davon haben, denn genau die wollen sich ja einfach nicht genug anstrengen, ihre Armuts-Situation zu verbessern ?
[re:1] rw4125 am 07.06. 16:15
+ -
@DerTigga: Superreiche sind nicht das Problem, sofern sie ihr Geld ehrlich erarbeitet haben, da in diesem Fall immer zahlreiche andere mitprofitieren (Arbeitssuchende, Staat, Konsumenten).

Menschen, die ihr Geld ergaunert haben, sind das Problem.
Die Strafen für (Steuer-) Betrug müssten m.E. eigentlich viel, viel härter sein.

Es spielt keine Rolle, ob Geld hinter- oder ungerechtfertigt be-zogen wird.
Beides ist Missbrauch und schädigt die ehrlich arbeitende Bevölkerung.
[re:2] DerTigga am 07.06. 16:22
+1 -
@rw4125: Die, die ergaunern sind das eine Problem, die die nur behaupten, aber nicht beweisen können, DAS da (schon!) ergaunert wurde, die nicht grade kleine Kehrseite der Medaille. Was sich bekanntlich durch sämtliche Schichten der menschlichen Gesellschaft zieht. Andere nach unten wegtreten, damit man selber dadurch nen Stück höher kommt.Wenn man, wie Amazon, marktgrößter Verkäufer werden möchte, dann muss man das geschickt einfädeln. Und solange Arm und Reich schön gepflegt aufeinander herumhacken, sich beinah selbst zerfleischen, hat Amazon seine Ruhe und kann zementieren.
[re:3] rw4125 am 07.06. 16:32
+ -
@DerTigga: Mit legalen Mitteln zu versuchen ein größeres Stück vom Kuchen zu bekommen ist nichts Schlechtes.
--> Genau dadurch entstehen qualitativ hochwertige Produkte, Dienstleistungen, Innovationen.

Und was Amazon betrifft, so ist das eine Erfolgsstory par excellence.
Jeff Bezos hat gezeigt, wie viel ein einzelner Mensch durch harte Arbeit und Mut zur Innovation erreichen kann.
[re:4] kkp2321 am 07.06. 17:19
+ -1
@rw4125: Superreich kann man 'ehrlich' gar nicht werden. Denn Zinsen und Dividenden haben nichts mit 'ehrlicher Arbeit' zu tun.
[re:5] rw4125 am 07.06. 17:21
+ -1
@kkp2321: Was für ein Schmarrn.
[re:6] DerTigga am 07.06. 17:22
+ -
@rw4125: Du schreibst: Mit legalen Mitteln zu versuchen ein größeres Stück vom Kuchen zu bekommen ist nichts Schlechtes.

Genau, denn weder ist Armut, noch Reichtum eine akzeptable Grundlage, für illegal werden. Es findet aber dennoch bei beidem statt.
Sollte das in der News beschriebene US-Amazon Dingens wirklich nach Deutschland kommen, dann bin ich jetzt schon sicher, das es Leute geben wird, die meinen werden, sich das Recht rausnehmen zu dürfen, folgenden Standpunkt zu vertreten: sollte nicht kommen, weil das haben "unsere" Armen garnicht verdient, das es sowas gibt, das ist zuviel des Guten für die, weil ..x..y..schwafel...laber...
Der Punkt dabei ist: Nur wer Leid wirklich kennt, erkennt Leid bei anderen.
Meiner Erfahrung nach, nimmt letztere Fähigkeit mit zunehmender Geldmenge auf dem Konto kontinuierlich ab.
Oder aber es gibt diesen Erfahrungsschatz (möglicherweise seit mehreren Generationen) nichtmehr, da noch nie gemachte Erfahrung. Alleine deswegen sollte manchen Mitmenschen sowas wie verboten werden, zu versuchen, bewertend über das Leid von Armen reden zu wollen, sie können es nämlich garnicht können.
[re:7] rw4125 am 07.06. 17:34
+ -
@DerTigga: Ich bin unter ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen und habe Armut sehr gut kennengelernt. Ich weiß, was Armut wirklich ist, und wie wichtig es ist SELBST aus seinem Leben etwas zu machen.
[re:8] kkp2321 am 07.06. 17:43
+ -
@rw4125: Du hast aus deinem Leben etwas gemacht, indem du dein Leben dafür hergibst, es nicht selbst zu leben. Du lebst für andere, für eine Industrie, für die Wirtschaft, für dein Bankkonto. Aber ich bin mir ziemlich sicher, vom Leben, hast du keine Ahnung. Was du lebst ist eine Illusion, eine künstlich geschaffene Welt, der du dienst und in der du glaubst wer zu sein, aufgrund von Anforderungen, die für das Leben keinerlei Relevanz haben.
Ich stelle eine ganz reißerische These auf: Jeder Hartz 4 Empfänger, der sich im Kopf nicht aufgegeben hat, wird mehr aus seinem Leben tun, als jeder andere, der 40 Stunden und mehr pro Woche seiner Lebenszeit damit verbringt, diese nicht für sich selbst zu verbringen.
[re:9] rw4125 am 07.06. 17:49
+ -
@kkp2321: "ich bin mir ziemlich sicher, vom Leben, hast du keine Ahnung. "
Was du nicht alles weißt. ;)

Ich habe zB Ahnung davon, dass eine Gesellschaft nicht funktionieren kann, wenn alle darauf warten, dass andere die Arbeit für sie erledigen.
Sehr wohl wird aber eine Gesellschaft funktionieren, in der jeder einzelne arbeitet so gut er kann.

Sich als Hartz 4 Empfänger 'im Kopf nicht aufzugeben' ist zu wenig.
Man muss auch etwas Produktives tun.
Wenn alle bloß Hartz 4 Empfänger sind, die sich im Kopf nicht aufgeben, dann müssen wir auf die Bäume zurück um uns von Früchten zu ernähren.
Weil mehr gibt's dann nicht. ;)
[re:10] DerTigga am 07.06. 17:49
+ -
@rw4125: Ich wollte dich da nicht zwangsinkludieren, keine Sorge.
Aber Leid beschränkt sich eben nicht nur auf Armut, sondern auch auf seelisches und oder körperliches Leiden. Gut möglich also etwas, was ein entsprechend radikal gestrickter Bewerter garnicht erst erfragt oder sogar meint, es nicht nötig zu haben, nach sowas zu fragen. Weil die eigenen Augen ach so Referenz fähig sind.
So sehr, das selbst bei gegenteiliger Schilderung verwerfen bzw. für nichtig erklären durchgezogen / beibehalten werden darf.
[re:11] kkp2321 am 07.06. 17:53
+ -
@rw4125:
"Ich habe zB Ahnung davon, dass eine Gesellschaft nicht funktionieren kann, wenn alle darauf warten, dass andere die Arbeit für sie erledigen."

Es wird niemand warten. Dinge, die getan werden müssen, werden erledigt. Einfachste Beispiele:
Wenn ich hunger habe, werde ich mir was zu Essen suchen.
Wenn es regnet, suche ich mir Schutz
Wenn ich krank bin, achte ich darauf, was ich falsch gemacht habe

Auch haben die meisten Menschen sowas wie Empathie. Wenn ich sehe das jemand Hilfe braucht, biete ich sie an ohne an eigenen Profit zu denken. Wenn wir Menschen wieder lernen uns bedingungslos zu helfen, wird diese auch weiter funktionieren. Es wird Menschen geben die mehr und die weniger Helfen. Dies sollte kein Wettkampf sein. Ein gesellschaftlicher Mensch wird von sich selbst aus dazu beitragen, ein für sich ausgeglichenes Konto (Hilfe bekommen, Hilfe geben) zu haben.
Wenn wir von absoluten Nutznießer reden, die 100% bekommen und 0 % abgeben, dürfte das eine bedauerliche Quote von <5% sein. Aber auch diese Menschen haben das Recht auf Grundlagen.
[re:2] ijones am 07.06. 16:55
+1 -1
@rw4125: Dem Widerspreche ich. Seltsamerweise sind grade die Länder, mit den höchsten sozialen Transferleistungen, die Länder, in denen die Menschen gesamt betrachtet am glücklichsten und zufriedensten sind.

Wir sprechen hier nicht von Kommunismus, sondern von einem Land, in dem etwa 5% der Bevölkerung über 50% der Vermögenwerte verfügen und den ärmeren 50% gehören grade einmal 2,5% des Vermögens (vgl. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vermoegensverteilung-so-ungleich-ist-deutschland-1.3169647). Die Scheere geht immer weiter auseinander und das ist gar nicht gut, wenn man sich Lebensbedinungen wie in Brasilien vor Augen hält.
Im Moment sieht es alles so aus, dass irgendwann das gesamte Vermögen in der Hand weniger Extremreicher Miliardäre liegt. Ist das gut für die Gesellschaft? Natürlich nicht, weil relativ betrachtet, die unteren Einkommensgruppen quasi ihr gesamtes zur Verfügung stehendes Geld zum Leben benötigen und damit wieder versteuern (Mehrwertsteuer) und das Geld wieder reinvestieren.
Es ist doch ein Unding, dass mein Gehalt höher versteuert wird, als den Gewinn, den ich mit Fonds und Aktien mache.
[re:1] rw4125 am 07.06. 17:04
+ -
@ijones:
1. Natürlich sind die erfolgreichsten Länder die mit den höchsten Sozialleistungen. Andere Länder können sich so reichliche Sozialleistungen ganz einfach nicht leisten. ;)
Wenn sie es dennoch probieren, siehe zB Brasilien, dann fallen sie damit auf die Nase. Weil man einfach reichliche Sozialleistungen ohne starke Wirtschaft nicht finanzieren kann.

2. Die Schere geht nicht weiter auf. Genau das Gegenteil ist schon seit vielen Jahrzehnten der Fall:
https://ourworldindata.org/wp-content/uploads/2013/05/World-Poverty-Since-1820.png

3. Dass Wohlstand glücklich macht, damit hast du allerdings recht.
[re:2] ijones am 08.06. 09:45
+ -
@rw4125: zu 1) Die meisten Länder wollen es sich nicht leisten. Ich bezahle persönlich gerne Steuern, werden da doch sinnvolle Sachen wie Schulen, Polizei, Büchereien und sonstige Einrichtungen und Unterhalt der vorhandenen Einrichtungen bezahlt, die uns das gemeinsame Leben erst in der Qualität ermöglichen. Meine eigene Zufriedenheit und Lebensqualität steigt, wenn die Leute in meinem Umfeld ebenfalls über zufriedenstellende Lebensbeindungen verfügen. Ansonsten muss ich ja permanent Angst um mein eigenes Vermögen haben.

2. Das mit der Schere war auf Deutschland bezogen und hier geht die Schere immer weiter auseinander. Das kommt inebesondere daher, dass ein großer Anteil des Vermögens nicht "verdient" sondern vererbt wird. Dieses Vermögen wird relativ betrachtet geringer versteuert als das Einkommen eines Durchschnittsverdieners.

3. Das würde ich so nicht unterschreiben. Bis zu einem gewissen grad macht Wohlstand zufriedener. Ich meine die Zahl liegt momentan irgendwo bei 70.000 Euro im Jahr, ab der die Zufriedenheit nicht mehr spürbar wächst. Ich definiere meine Zufriedenheit eher über andere Elemente. Gesundheit, persönliches Umfeld, etc. Ein Mensch mit 5 Miliarden Euro Vermögen ist nicht notwendigerweise zufriedener, als ein Mensch mit "nur" 500 Millionen.
[re:7] Conos am 07.06. 16:17
+2 -1
@rw4125: die Erwartung das jeder arbeiten muss in unserer Gesellschaft um Sozial anerkannt zu werden halte ich für grundsätzlich falsch. Daher bin ich absolut für ein BGE (und nein ich sitze nicht auf der Couch sondern arbeite 45-50 Stunden die Woche....)
[re:1] rw4125 am 07.06. 16:18
+ -2
@Conos: Und was machst du dann, wenn keiner mehr arbeiten will und alle bloß BGE beziehen?
Wer bezahlt das dann?
[re:1] Conos am 07.06. 16:21
+1 -
@rw4125: die Annahme, dass niemand Arbeiten möchte ist von Grund her falsch. Es gibt zig Leute die gerne Ihren Job machen. Nur vieleicht nicht 50 Stunden die Woche. Zu dem werden sehr sehr viele Jobs aufgrund der Technisierung bald wegfallen, was machen wir dann mit den tausenden von Fließbandarbeitern, Müllleuten, Taxifahrern, Zugführer etc. wenn diese alle durch Roboter ersetzt sind?. Aber ich werde dir hier nicht die Konzepte des BGE aufzeigen, da machst du dich bitte selber schlau :) BGE heißt ja nicht, das man sich nun alles leißten kann, dafür muss man immer noch arbeiten und sich etwas dazu verdienen :)
[re:1] rw4125 am 07.06. 16:27
+ -1
@Conos: Danke, ich weiß schon einigermaßen über die Idee 'BGE' Bescheid. ;)

Was die Leute machen, die durch technische Innovation ihre Arbeit verlieren?
Das gleiche, was all die Bauern, Kutscher, Lasten- und Sänftentrager früher auch gemacht haben: --> Auf höherwertige Tätigkeiten umsatteln.
Wenn 90% der einstigen Bauern das konnten, dann können das die heutigen Taxifahrer auch.

Natürlich sinkt die Motivation (sich weiterzuqualifizieren), wenn man ohne Arbeit auch ein schönes Leben hat.
Und genau deswegen wird ein BGE nicht funktionieren (es sei denn es werden so gut wie alle Tätigkeiten von Maschinen durchgeführt).
[re:2] Conos am 07.06. 16:38
+ -
@rw4125:die von die aufgeführten berufe gibt es aktuell immernoch. lastenträger sind lkw fahrer, bauern gibt es noch, sänftenträger taxifahrer. die berufe wurden nicht ersetzt sondern haben sich weiter entwickelt. ich sprach aber von wegfallen der berufe. Es gibt schlicht nicht soviele neue stellen. früher fuhren 4 leute auf einem müllwagen jetzt sind es noch 2.

definiere ein schönes leben? mit BGE kann man sich weder einen urlaub finanzieren, noch ein großes auto, keine große wohnung /haus. wir reden hier von einer Grundversorgung und nicht 2000 netto oder so...

Für mich wäre das nicht genug, ich möchte eine schöne große Wohnung, ein schickes Auto und geile Urlaube. mit BGE allein wäre das nicht möglich, also gehe ich natürlich auch arbeiten. aber vieleicht nciht 50 Stunden sondern nur 35 Stunden die Woche

Naja aber jedem seine Meinung, ich halte deine Annahme für grund verkehrt :)
[re:3] rw4125 am 07.06. 16:58
+ -
@Conos: Es ist egal, ob ein Beruf komplett wegfällt, oder bloß wesentlich weniger LKW-Fahrer als Lastenträger benötigt werden (weil ein LKW wesentlich mehr in der gleichen Zeit transportieren kann).
Die Auswirkung ist die gleiche: --> Einige Lastenträger werden umsatteln müssen.

Was den Lebensstandard betrifft, so leben heute Sozialleistungsbezieher besser als Könige vor ~250 Jahren.
Aber der Mensch will halt immer mehr... hat nie genug. ;)

Und im Grunde ist das nicht verwerflich, sondern das eigentliche Erfolgsgeheimnis des Menschen: Dass wir nie genug haben war stets ein wichtiger Motivationsfaktor und hat erst den enormen (technischen) Fortschritt möglich gemacht.
[re:4] kkp2321 am 07.06. 17:23
+1 -
@rw4125: Du ignorierst bei dem Thema in Gänze das Thema der Automatisierung. Ein Mensch, ist für das produzieren der Güter in der eigenen Gesellschaft immer weniger von Nöten. Die Bildung, die man braucht, um heute einen auch nur leicht überdurchschnittlichen Lohn zu erhalten, ist elitär.
Eine Trennung zwischen Menschen, die sich gegen ein Berufsleben entscheiden und dennoch adäquate, menschenwürdige aber grundlegende Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen und Menschen, die ein Leben über diese Grundlage hinaus führen dürfen, weil sie dem Anspruch, der benötigt wird, gerecht werden, ist unvermeidbar.
[re:5] rw4125 am 07.06. 17:41
+ -1
@kkp2321: Technischen Fortschritt gibt es schon seit tausenden Jahren. Zumindest so lange, wie es die Landwirtschaft gibt. Eigentlich schon seit dem Auftreten des Homo Sapiens (Werkzeuggebrauch, Lernen von Anderen, Sprache, Innovation).

Gesellschaften, die sich aktiv den Herausforderungen gestellt haben, waren erfolgreich und haben sich (und often auch anderen) Wohlstand gebracht.
Gesellschaften, die sich dem Fortschritt verschlossen haben (zB zahlreiche kommunistische Länder im 20. Jhd) sind gescheitert.

Sich ständig an neue Herausforderungen anzupassen, gehört zum menschlichen Leben einfach dazu.
Wer nicht dazu bereit ist, darf sich nicht wundern, wenn es anderen besser geht.

Das gilt für den Einzelnen genauso, wie für die ganze Gesellschaft.
[re:6] kkp2321 am 07.06. 17:46
+1 -
@rw4125: Technisch Fortschritt gibt es seit tausenden Jahren, Automatisierung erst seit wenige Jahrzehnten.
Wir haben ein Konflikt auf unserem Planeten das immer weniger Arbeit für immer mehr Menschen zu Verfügung steht.
Wachsende Gesellschaften in der Zukunft sind Gesellschaften, die akzeptiert haben, das Lohnarbeit keine Grundlage einer Gesellschaft ist.
Eine moderne Gesellschaft wird lernen müssen, wie man auch nicht-berufstätigen Menschen den Respekt zukommen lässt, den ein jeder Mensch (und jedes Leben) verdient.
Intellektualität kommt nicht von einem Stundenlohn. Und da du von der Geschichte angefangen hast: vor nur 200 Jahren, hatten die Menschen sich selbst nicht an der Arbeit gemessen, sondern am Charakter.
[re:7] rw4125 am 07.06. 17:53
+ -1
@kkp2321: "Wir haben ein Konflikt auf unserem Planeten das immer weniger Arbeit für immer mehr Menschen zu Verfügung steht."

Was für ein Schmarrn.
Es gab noch nie soviel Arbeit wie heute.

Vom 'rumsudern kommt nix.
Man muss auch selber etwas tun!

Kleiner Tip:
70 der 100 reichsten Menschen weltweit haben ihr Vermögen ganz alleine erwirtschaftet.
Die Chancen waren noch nie so gut, klein anzufangen und was aus seinem Leben zu machen.
Wenn man aber immer bloß von Hartz 4 oder vom BGE träumt dann wird das nix. ;)
[re:8] kkp2321 am 07.06. 17:55
+ -
@rw4125: Wie ich oben bereits sagte, Zinsen und Dividenden sind keine ehrliche Arbeit. Es ist gar keine Arbeit. Man hat die Wirtschaft für sich arbeiten lassen, erwirtschaftet selbst, hat man damit nichts.
[re:9] rw4125 am 07.06. 17:59
+ -1
@kkp2321: Zinsen und Dividenden sind sehr wohl ehrliche Arbeit.

Wieso?
Weil einfach das Kapital weit eher den richtigen Leuten zur Verfügung gestellt wird (zB an der Börse) wenn jeder ein starkes persönliches Interesse hat, dass die fähigsten Ideen Geld bekommen, als wenn das irgendein Apparatschik nach bloßem Gutdünken entscheidet.

Ohne dass der Investor etwas für seine Arbeit (zu entscheiden, was die vielversprechendste Idee ist) erhält, funktioniert das ganze nicht.
[re:10] kkp2321 am 07.06. 18:04
+ -
@rw4125: Da werden wir wohl grundlegend eine nicht kompatible Ansicht haben, die es nicht lohnt auszudiskutieren. Der eine glaubt an Gott, der andere ist Atheist. Solche Debatten führen zu nichts.
Die Börse ist heute zu 100% digital. Die Wallstreet gibt es faktisch gar nicht mehr, sie ist nur noch ein Symbol, eine Touristenattraktion, ein etwas eleganteres Bürogebäude. Die "Arbeit" übernehmen Serverparks, Bots und einige wenige Programmierer welche die Bots programmieren und Spekulanten.
Nein, Zinsen und Dividenden haben mit Ehrlichkeit ganz und gar nichts zu tun. Und die, die darauf spekulieren, tun selber auch keine Arbeit sondern lassen für sich arbeiten.
[re:11] rw4125 am 07.06. 18:12
+ -
@kkp2321: Ob eine Börse digital ist oder nicht, ändert nichts (außer an den Ordergebühren und der Durchführungsgeschwindigkeit).
Das Prinzip (Firmen suchen Investoren) bleibt komplett gleich.

Ein Buch ist auch ein Buch, egal ob du es in digitaler oder physischer Form liest.
[re:12] kkp2321 am 07.06. 18:16
+ -
@rw4125: Absolut nicht, nein. Es ist haptisch ein gewaltiger Unterschied, ob ich das Buch fühle, rieche, ich in diesem blättere, mich am Objekt/Gegenstand erfreue. Jedes Buch hat seinen Eigenen Charaktker auf Grund der unterschiedlichen Größe, Dicke, Seitenanzahl, Cover und so weiter.
Oder, ob ich nur ein Display vor mir habe was im Gefühl immer das selbe ist.

So ist das auch in der Börse. Die Zeiten, wo Menschen in einer Lobby (überlege mal warum es Lobbyismus heißt) mit Papier und Telefonen (je nach Zeit) rumfuchtelten um Sekunden genau eine korrekte Spekulation manuell, menschlich, nachvollziehbar abzugeben, sind vorbei.

Es ist ganz und gar nicht das selbe.
[re:13] rw4125 am 07.06. 18:26
+ -1
@kkp2321: Hier liegt dein Problem.
Du weigerst dich, sinnvolle Neuerungen zu akzeptieren.

Du denkst: (Digitale) Börsen sind böse, Kindle und andere E-Reader sind böse.

Kurze Frage: Sind Computer und Internet auch böse?
Müssen sich zwei Menschen von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen um miteinander diskutieren zu können?

Wie sieht es mit Wissen aus?
Ist Wissen, das man online erworben hat, schlechter als Wissen, das man von einem anderen Menschen bezogen hat?

Mit so einer Einstellung hat man in einer modernen Gesellschaft einfach ein Problem.
[re:14] kkp2321 am 07.06. 18:37
+ -
@rw4125: Ich besitze ein Paperwhite, verstehe mich nicht falsch. Dein Problem liegt darin, nicht objektiv sein zu können. Nur weil ich ein paperwhite habe und nutze, ist es für mich noch lange nicht das gleiche, wie ein echtes Buch.
Ich gehöre zur Generation Y, also den ersten digitale natives. Ich bekam mit 7 Jahren meinen ersten eigenen PC, das ist 24 Jahre her. Seit 1998 bin ich online.

Und dennoch bin ich zur Auffassung gekommen, das, gerade wir Deutschen, unsere Diskussionskultur verloren haben. Ein Emoji drückt mein Gefühl aus genau so wie ein lol oder 'fu'. Und nicht selten sind heute viele Menschen überfordert, wenn eine Freundin/ein Freund mit Tränen in den Augen mal einen offenen Arm zum anlehnen braucht. Das ist Fakt! Das sehe ich in meiner Familie, in meinem Freundschaftskires und auch die Medien sprechen das an.

Ich selber bin ein großer Kritiker vom Schulsystem. Ich bin der Überzeugung, das von den 13 Jahren, die man fürs Abi braucht, locker die Hälfte Lebenszeitverschwnedung ist, weil man Wissen aneignet, was nach geschriebener Arbeit verworfen wird.
Dennoch gibt es Grundlagen, die geblieben sind. Diese Grundlegen fehlen, bei reinem online Bezug. Es gibt Dinge, die ich fast täglich Googeln muss, weil ichs mir nicht merke. Warum auch, solange man weiß, was man zu googlen hat, kommt man auch weiter.
Wie du bemerkst, nehme ich mir selbst als Beispiel. Denn ich bemerke ganz schnell, wie schnell ich ohne Internet aufgeschmissen bin. Das sehe ich tatsächlich als ein fatales Problem.
[re:8] Druidialkonsulvenz am 07.06. 17:19
+ -
@rw4125: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Ende_der_Arbeit
[re:9] Scaver am 07.06. 18:28
+3 -
@rw4125: Zum Nulltarif? Dass ich nicht lache. Vorgaben wie viele Bewerbungen man schreiben muss (und die die das Amt zuschickt zählen nicht dazu) und diese werden auf Inhalt (absichtliche Fehler) und ob man sich wirklich beworben hat, überprüft.
Ebenfalls ruft das JC bei den Unternehmen, wo man Bewerbungsgespräch hatte an und lässt sich das Verhalten und die Bereitwilligkeit den Job auch zu bekommen durchgeben (die Unternehmen müssen diese Auskünfte nach Gesetz geben!).
Bekommt man Leistungen weil man krank ist, dann wird festgelegt, wie oft man welchen Arzt mindestens im Quartal aufsuchen muss und muss dies auf Verlangen auch nachweisen.
Ebenfalls weitere Maßnahmen können vorgegeben werden, z.B. dass bei starken Übergewicht (Grund für Vermittlungsprobleme) dieses reduziert werden muss. Und dies muss man ggf. auch nachweisen durch regelmäßige ärztliche Atteste.
Und wird irgendetwas angezweifelt, geht es zum Amtsarzt und was der entscheidet gilt. Man könnte Klagen, müsste dann aber ein Gutachten vorlegen, wass den Amtsarzt widerlegt. Dieses muss man aber aus eigener Tasche zahlen und das bei gekürztem oder gestrichenem ALG 2, also kann man es gleich lassen.
Das nächste sind verpflichtende Maßnahmen wie Bewerbungstraining, Eingliederung ins Arbeitsleben, Arbeitsgelegenheiten (1-€-Jobs) oder Umschulungen. Man darf diese nicht ablehnen, lediglich bei der Umschulung darf man beim "zu was?" mitreden.
Zu viele Fehlzeiten (ohne AU) oder zu oft zu spät oder früher gegangen = Geld gekürzt und dass in mehreren Schritten bis man gar nichts mehr bekommt.
Zu viele Fehlzeiten mit AU und es kommt wieder der Amtsarzt ins Spiel!

Und diese Sachen können kumulativ zutreffen. Das heißt während man irgend eine Maßnahme macht (ausgenommen Umschulungen) muss man sich auch weiter in der vorgegebenen Menge bewerben + die Bewerbungen die man zugeschickt bekommt. Ebenfalls muss man weiter die Arzttermine war nehmen (wenn wegen Krankheit) usw. Das kann schon durchaus "MEHR" sein als für jemanden, der einen Job hat.

Und ich habe selber mal über 3 Jahre von ALG 2 leben müssen. Man bekommt auch heute schon neben dem Geld für Lebensmittel, Freizeit und Co. auch Geld für die Miete und auch Vergünstigungen und auch Sachen zum Nulltarif.
Dies führt nur zu einem: Die Leute fühlen sich nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen!

Aber: Man kommt eben nur so über die Runden und was man sich "leisten" kann beschränkt sich auf "Luxus" wir rauchen, oder mal ne Falsche wein oder so etwas (muss nicht sein, gehört aber zum normalen Leben dazu und ist deswegen in der Leistung auch berücksichtigt).

Kino ist schon fast Luxus der nicht geht. Disco und Co. nur die 1€-Partys.

Urlaub, neuer TV, PC, Smartphone... kann man knicken. Bei Kleidung muss man auch beim billigsten schauen.
Was man vom Amt für Elektronik (wie Waschmaschine und Co,) oder Kleidung bekommt, das sind einige CENT pro Monat. Selbst wenn man 3 Jahre diesen Anteil spart kann man sich nicht mal in Indien eine Waschmaschine davon kaufen!

Die Motivation davon weg zu kommen und sich wieder "mehr" leisten zu können ist groß.
Ich habe viele ALG 2 Empfänger in meinem Leben kennen gelernt, auch im Bekanntenkreis. Mir ist nur ein Fall bekannt, wo sich darauf ausgeruht wird und immer wieder Gründe gesucht werden, nicht arbeiten zu müssen.
Alle anderen tun und machen, reisen sich den Arsch auf, nehmen auch geringere Jobs an, gehen zu Leihfirmen, machen Schulabschlüsse nach, machen Umschulungen, PC Kurse usw. um da raus zu kommen und JEDER davon hat es auf kurz oder lang geschafft (wie gesagt, nur ein Fall fällt immer darin zurück da er kein Job behalt und auch nicht behalten will).

Die meisten ALG 2 Empfänger tun alles um einen Job zu bekommen und die meisten sind unter 2 Jahre im Leistungsbezug. Die "Hartz-IV-Schmarotzer" sind zum Glück die wenigsten. Aber wie immer polarisieren natürlich die wenig extrem Negativen total, denn diejenigen die tun was nötig ist und wieder in Arbeit kommen, die fallen nirgendwo auf... die sieht man nur in den Statistiken und selbst da nur unauffällig.
[o2] Wuusah am 07.06. 13:23
+8 -7
Meldung von morgen:
Überfälle auf Postwägen steigt auf Grund von mehr Prime Mitgliedschaften in Ghettos.

edit: ich sollte wohl dazu schreiben, dass dies ein Scherz war. Manch einer kneift bestimmt schon ganz stark den Hintern zusammen beim Lesen dieses Textes
[re:1] iPeople am 07.06. 13:46
+6 -
@Wuusah: Aufgrund des Satzbaus kneift man als das zu Lesen Versuchender eher die Augen zusammen. ;)
[re:2] DerTigga am 07.06. 14:52
+ -
@Wuusah: Dank Amazons Plänen gibts also schlagartig / erstmalig zehntausende neuer 'Ghettos' in Deutschland ? ;-)
[o3] Gast11962 am 07.06. 13:24
+2 -3
Konkurrenz ist gut, besonders für finanziell schwache.

Aber nur solange wie die Beteiligten sich die Konkurrenz leisten können, dann dreht sich die Spirale plötzlich aufwärts, die die wenig haben können sich dann noch weniger leisten.

Wie lange wird Amazon sich diesen Rabat leisten, und wie viele können sich rund 2 Tage Essensgeld für ein Prime leisten?
[re:1] DerTigga am 07.06. 15:07
+2 -
@Gast11962: Es gibt vom und beim Arbeitsamt Tortendiagramme, wo auf die Nachkommastelle genau steht, welche Prozentsätze man von seinem H4 Bezug wofür hernehmen darf bzw. wieviel man wofür aufzusparen hat. Wenn man sich also wagt, dem Amt gegenüber zu behaupten, das man nichtmehr das Geld für das BusTicket zwecks wahrnehmen einer "Einladung" parat hat, gibts vollautomatisch Leistungsminderung. Denn du HAST das zu haben, weil du dich zwingend nach diesem Tortendiagramm zu richten hast und somit der entsprechende Fahrtkosten Betrag einfach unverbraucht zu bleiben hat.
[re:1] picasso22 am 07.06. 18:24
+ -
@DerTigga: Wenn das stimmt ist das echt ein ziemlich abartiges System.
[re:1] DerTigga am 07.06. 18:34
+3 -
@picasso22: Das stimmt definitiv, ein Kumpel von mir hat ein entsprechendes DIN 4 Blatt kürzlich vor die Nase gehalten bekommen. Haben die ihm im Rahmen eines Termins, bei dem ihm (s)eine Leistungskürzung "erklärt" wurde, überreicht. Ist quasi, dank und wegen erfolgter Antragsstellung auf H4 Bezug: "Vertragsbestandteil". Wissen allerdings die meisten nicht.
Das schöne daran: selbst bei eingetretener Leistungskürzung gilt das Dingens unverändert weiter.
Und wenn du dann noch 16 von 24 Monaten Laufzeit eines Vertrages mit einem Internetprovider vor dir hast und das, was der jeden Monat bei dir abbucht "plötzlich" über dem Prozentsatz liegt, den du laut diesem Tortendiagramm NUR für Internet & Telefon verbraten darfst ....du verstehst, in welcher Zwangsjacke man da auf einmal stecken kann ? ;-)
So mancher hat da echt viel zu wenig Ahnung, wie wenig "Zuckerschlecken" H4 in Wahrheit und aus der Nähe betrachtet ist..
[re:1] MancusNemo am 07.06. 23:45
+ -
@DerTigga: Dann sollte man sich mal einen Anwalt nehmen, denn den Muss das Amt bezahlen.

Des weiteren würde ich allen Raten genau zu schauen was man unterschreibt.

Ich weiß noch mehr. Falls Interesse besteht einfach Kontakt aufnehmen.
[re:2] Gast11962 am 07.06. 19:02
+3 -
@picasso22: Ja Abartig ist das richtige Wort dafür.

Eine Ehemalige Mitarbeiterin von uns kümmer sich aufopfernd um ihr Todkrankes Kind, das durch die Spinale Muskelatrophien kam älter als 20 Jahre werden wird.
Das Kind ist jetzt 14 Jahre und ist fast vollständig Bewegungsunfähig, muss 24 Stunden betreut werden.

Jetzt der Hammer.
Die Wohnung in der sie "Leben" ist 18 m² zu Groß (78 m², 60 m² sind angemessen), das heißt anteilig muss sie die Mehrkosten (Miete Nebenkosten und Heizung) von dem bezahlen was ihr eigentlich zu Leben zusteht, rund 80 Euro/Monat.
[re:1] MancusNemo am 07.06. 23:48
+1 -
@Gast11962: Dann sollte man sich mal ganz dringend einen Anwalt nehmen, denn den Muss das Amt bezahlen.

Sowas könnte als Sozialtätigkeit angerechnet werden, soweit mir bekannt ist. Möglich wäre auch den mehrbedarf durch die Behinderung des Kindes zu begründen. Außerdem einen Nachweis darüber erbringen das man keine kleinere Wohnung gerade findet und schon müssen die einem die Wohnung vollständig bezahlen.

Des weiteren würde ich allen Raten genau zu schauen was man unterschreibt.

Ich weiß noch mehr. Falls Interesse besteht einfach Kontakt aufnehmen.
[re:2] Gast11962 am 08.06. 07:30
+ -
@MancusNemo: + Danke für das Unterstützungsangebot!

Das muss man trennen, es geht nicht um das Kind, sondern um Sie als Haushaltsvorstand, das Amt nimmt dem Kind nichts weg, aber ihr, kommt zwar auf gleiche raus ist aber Juristisch das "Feigenblatt".

Den Mehraufwand wegen der Behinderung bekommt sie, sie ist gut vernetzt und bekommt Unterstützung.
Die Klage vorm Sozialgericht läuft, in erster Instanz hat sie schon gewonnen, nächster Termin Landessozialgericht voraussichtlich Oktober 2017, da das Amt angekündigt hat weiter zu machen danach Bundessozialgericht irgendwas in/nach voraussichtlich 2019, da gibt es noch eine Härtefallregelung mit verkürzten Terminen.

Mit Sicherheit wird sie irgendwann ihr recht bekommen, aber die Zeit die jeweils vergeht und den zusätzlichen Stress kann niemand wieder gutmachen.
[re:3] MancusNemo am 08.06. 18:57
+ -
@Gast11962: Äh naja, aber man wird fürstlich belohnt, war bei mir auch so, mit Zinseszinseszins. Da kommt dann ein dicker Batzen zusammen. Könnte natürlich für das Kind zu spät kommen...
[re:2] MancusNemo am 07.06. 23:39
+ -
@Gast11962: Wow da hat ja mal jemand in BWL aufgepasst, denn genau so funktioniert NEOLIBERALISMUS. Erst die Menschen anfixen, dann abzocken. Was aus ihnen wird, scheiß egal Hauptsache die Kasse klingelt, egal wie!
[o4] tripe_down am 07.06. 15:27
Amazon entdeckt die Asylindustrie für sich ..
[o5] awwwp1987 am 07.06. 16:03
+2 -2
Und wieder mal ein Beitrag aus der Sparte ++USA++ Dort interessant und in Deutschland uninteressant. In Deutscheland wäre eine Amazon Prime HartzIV Edition (Limiert) aber hey hierfür ist das erstmal zu kompliziert. Dh. USA ist einfach gestrickt.... @WF Warum spamt Ihr uns mit USA Postings zu?
[o6] Moppi1980 am 07.06. 17:55
+ -1
Scheiss auf Bier... ich hol mir Amazon. /irone_ende
[re:1] picasso22 am 07.06. 18:23
+1 -
@Moppi1980: Da gibts auch Bier. Exklusiv für Prime Kunden sogar mit Sparabo xD
[re:1] awwwp1987 am 07.06. 19:57
+3 -
@picasso22: kriegt man wegen dem Prime nicht auch innerhalb des Tages den Kasten geliefert? :D
[re:2] Moppi1980 am 08.06. 11:34
+ -
@picasso22: verdammt :-D
[o7] NikoTessla am 07.06. 20:17
+1 -1
"Harz 4 Prime" ... ?? ;)
[o8] andi1983 am 07.06. 20:46
+1 -1
Sollte man gerade wenn man Sozialleistungen bezieht nicht besser mit seinem Geld haushalten, als es für zig Mitgliedschaften auszugeben.

Noch dazu könnte man dann auch viele Sachen gebraucht kaufen und Angebote nutzen usw.
[o9] Lord Laiken am 07.06. 21:21
+1 -
Damit wird Prime für rund 45 Million Amerikaner billiger.
[10] Tea-Shirt am 07.06. 23:02
+ -
und wieder ein markt erschlossen. ;) weiter so. dann werden die services ala amazon video evtl ja mal besser. (für das kleine geld bekommt man natürlich viel geboten. aber man merkt halt das amazon einem bloß ein art grundcontent bietet. gleiches spiel bei dem musik dienst von amazon. nichts ganzes und nichts halbes. vorallem software seitig ist da viel wo man nachbessern müsste. in hinsicht apps etc. )
[11] azuram20 am 08.06. 00:47
+ -1
Wann kommt das "Pack prime" ?
[re:1] Moppi1980 am 08.06. 11:34
+ -
@azuram20: oder Türkprime :-D
[12] janilis am 08.06. 07:01
+2 -
Kleinvieh macht auch Mist, liefert in diesem Fall auch Geld und Daten....
[re:1] LastFrontier am 08.06. 07:35
+1 -
@janilis: Nun ja - Sozialleistungen sind in D ein milliardengeschäft und zu einem regelrechten Wirtschaftsfaktor geworden.
Alleine jene, die an den Hartz-IVern verdienen. Also die, die "Schulungen" anbieten, Jobvermittler die bis zu 2000.-€ pro Vermittlung bekommen und nicht zu vergessen Unternehmer, die fleissig Lohnzuschüsse kassieren.
Ganz vorne dran natürlich die Bundesagnetur für Arbeit und die Jobcenter, die ohne diese armen Tröpfe nämlich arbeitslos wären.
Nicht zu vergessen die Komunen, die für jeden Hartzer eine Kopfprämie vom Bund bekommen.
[re:1] janilis am 08.06. 09:44
+ -1
@LastFrontier: Stimme Dir in allem von Dir aufgezählten Punkten zu. Das Volk will verwaltet werden...
[13] LaBeliby am 08.06. 12:38
+ -
Seltsam von angeblich 123 Kommentaren sind nur etwas über 20 sichtbar? Waren 100 wohl nicht Mainstream - Konform oder nach Ansicht von WF sogenannte Hasskommentare??? Vorschlag: Kommentar Funktion nur noch für Amazon-Produktrezensionen freischalten!!!
[14] Fekal am 08.06. 13:25
+ -
Aber bitte unterscheiden: Arbeitswillig / Arbeitsunwillig... Arbeitsunwillig zahlt dann 25 $ / Mon.
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