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Operation Pacifier:
Europol hebt Darknet-Kinderporno-Ring aus

FBI und Europol ist in einer gemeinsamen Aktion die Aushebung eines weltweiten Kinderporno-Rings gelungen. Schon Anfang der Woche machte die Meldung die Runde, dass mehrere der führenden Admins der Darknet-Seite Playpen in den USA jeweils zu einer 30-jährigen Haftstrafe verurteilt worden sind.
07.05.2017  15:43 Uhr
Wie Europol jetzt bekannt gab, gehören die Verurteilungen zu einer lang angelegten Operation, bei der FBI und Europol zusammen unter dem Namen "Pacifier", also "Operation Schnuller" Pädophile ausfindig gemacht hatten, die sich über Playpen ausgetauscht hatten. Die Darknet-Seite war mit über 150.000 Nutzern einer der größten Plattformen, auf der kinderpornografische Materialien aller Art verbreitet wurden.
Anteile der Inhalte im Tor-Darknet
Infografik: Anteile der Inhalte im Tor-Darknet

Ermittlungen liefen seit zwei Jahren

Schon 2015 war den Ermittlern die Seite aufgefallen und sie starteten die Überwachung, doch man kam zunächst nicht an die Hintermänner heran.

Steven Wilson, Chef des Europäischen Cybercrime-Centers von Europol erklärte die Probleme, vor denen die Ermittler standen: "Diejenigen, die an dem sexuellen Missbrauch von Kindern beteiligt sind, werden zunehmend professioneller und nutzen aktiv die fortschrittlichsten Formen der Anonymisierung und Verschlüsselung, um ihre Erkennung zu vermeiden. Die Strafverfolgung muss in der Lage sein, angemessene Mittel zu verwenden, um diese Bedrohung für unsere Kinder anzugehen. Das Internet hat keine Grenzen und erkennt keine Grenzen. Wir müssen die Rechte der Opfer gegen das Recht auf Privatsphäre ausgleichen. Wenn wir die juristischen Grundsätze des 19. Jahrhunderts betreiben, dann sind wir nicht in der Lage, das Verbrechen auf höchstem Niveau effektiv anzugehen."

368 Verhaftungen in Europa

Erst ein Zufall, bei dem eine IP offengelegt wurde, führte dann zu den führenden Köpfen hinter der Organisation. In dieser Woche gab Europol nun bekannt, dass man im Rahmen der Ermittlungen 870 Festnahmen durchführen konnte. Darunter waren 368 Personen innerhalb von Europa. Die Operation brachte aber nicht nur die Täter ans Licht. Auch 259 sexuell missbrauchte Kinder konnten bereits gerettet beziehungsweise zunächst identifiziert werden, teilte Europol mit. Die Ermittlungen dauern noch weiter an.

Siehe auch: Vor allem Kinderpornos: Hacker schaltet ein Fünftel des Dark Web aus

Tausendmal effizienter: Microsoft jagt Kinderpornos jetzt mit der Cloud
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