Nach und nach sollen die Zeitspannen, in denen der Chrome den Zertifikaten mit Ursprung bei Symantec vertraut, immer weiter sinken. Irgendwann sollen diese sogar komplett als nicht vertrauenswürdig eingestuft werden. Alle Webseiten-Betreiber, die entsprechende Zertifikate im Einsatz haben, müssten sich dann um neue Verifizierungen kümmern.
Ob sie dies dann erneut bei Symantec tun, wäre natürlich fraglich. Immerhin kann hier dann nicht ausgeschlossen werden, dass es absehbar erneut zu ähnlichen Problemen kommt. Der Umfang dessen ist beträchtlich. Symantec unterhält immerhin die größte Zertifizierungsstelle und über 40 Prozent der verschlüsselten Webseiten sollen sich über diese ausweisen. Insofern ist die Drohung Googles, von wo immerhin der meistgenutzte Browser stammt, nicht zu unterschätzen.
Wenn Chrome den Symatec-Zertifikaten das Vertrauen mit einem Mal entziehen würde, käme es vermutlich zu einem riesigen Chaos, weil zahlreiche Nutzer nicht oder nur mit dem Absegnen von Sicherheitswarnungen auf zahlreiche Seiten kämen. Daher soll der Entzug schrittweise erfolgen. Chrome 59 wird den Zertifikaten nur noch 33 Monate nach deren Ausstellung vertrauen, abschließend sinkt die Frist bis zum Chrome 64 auf neun Monate.
Hintergrund dessen ist ein längerer Streit zwischen Google und Symantec. Los ging es damit, dass ein gefälschtes Zertifikat für die Domain Google.com entdeckt wurde, das auf Symantec zurückgeführt werden konnte. Die dafür verantwortlichen Mitarbeiter bei dem Security-Unternemen wurden zwar entlassen, doch blieb dies nicht das einzige Problem in der Zertifikatvergabe. Neue Analysen Googles kamen zu dem Schluss, dass Symantec in den letzten Jahren über 30.000 Zertifikate ausgegeben hat, die nicht den Sicherheits-Richtlinien entsprechen und daher entsprechende Risiken bergen. Die daraus entstehenden Probleme können im Zweifel das gesamte Vertrauensverhältnis zwischen den Nutzern und dem Zertifizierungssystem ins Wanken bringen.