Zuvor hatte das Unternehmen darauf bestanden, dass man höchstens 20 Prozent der Anteile der Speichersparte verkaufen wolle. Dies wurde damit begründet, dass Toshibas Speichergeschäft der einzige Unternehmenszweig ist, der auf lange Sicht gewinnträchtig arbeitet und so das Überleben des Konzerns sichern würde. Die Börse reagierte äußerst skeptisch, weil man nun durch einen Verkauf der Speicherfertigung die Zukunft von Toshiba gefährdet sieht.
So wird von vielen Finanzexperten bezweifelt, dass Toshiba ohne die Speichersparte überleben würde. Normalerweise müsste das Unternehmen seine besonders wettbewerbsfähigen Geschäftsbereiche behalten und andere, weniger einträchtige Sparten abverkaufen, so die Logik. Mit einem Rettungsplan, der einen Verkauf der Speichersparte vorsieht, gebe es wohl kaum Hoffnung für Toshiba, so ein Finanzspezialist gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Aktienkurs auf Talfahrt
Der Aktienkurs von Toshiba befand sich deshalb an der Börse in Tokio auf Talfahrt. Zuvor hatte das Unternehmen auch nicht wie erwartet seine jüngsten Geschäftszahlen veröffentlicht, sondern sich mehr Zeit zur Prüfung von Problemen bei der Atomenergiesparte Westinghouse erbeten. Sollte man nun nicht bis zum 14. März bzw. innerhalb der acht darauf folgenden Geschäftstage Zahlen vorlegen, droht Toshiba der Ausschluss vom Handel an der Tokioter Börse.Der Rückgang des Aktienkurses sorgte nun dafür, dass sich der Börsenwert auf weniger als die Hälfte dessen reduzierte, was Toshiba noch im Dezember wert war, bevor der Skandal um gefälschte Bilanzen bei Westinghouse öffentlich wurde. Als mögliche Käufer des Speichergeschäfts von Toshiba werden unter anderem Foxconn und Speicherhersteller SK Hynix und Micron Technology gehandelt. Toshiba ist aktuell noch der weltweit zweitgrößte Hersteller von Flash-Speicher nach Samsung.