Das ist für US-Verhältnisse zwar eine große Menge, aber für Foxconn-Verhältnisse eine eher mittelmäßige Größenordnung. In den Debatten um eine Produktion in den USA hatten immer wieder das höhere Lohngefüge und verschiedene weitere Probleme im Vergleich zu China eine Rolle gespielt. So ist es dort beispielsweise weitaus schwieriger, mit saisonal stark schwankenden Mitarbeiterzahlen im Bereich zehn- bis hunderttausender Beschäftigter zu arbeiten.
Die USA sind nicht das Wichtigste der Welt
Daher wird man keinesfalls die Endfertigung von Smartphones in den USA platzieren, da hier die Produktionsmengen über das Jahr zu stark variieren. Die Fertigung von Displays sei hingegen durchaus sinnvoll, weil man hier wesentlich konstanter arbeiten und die Produkte auch vor Ort verkaufen kann. Hinzu kommt, dass die Zahl der Beschäftigten längst nicht eine solch hohe Relation zu der Produktionsmenge haben wird wie es in China der Fall wäre - denn weite Teile der Panel-Fertigung lassen sich inzwischen mit Robotern automatisieren.Wenn die Trump-Regierung die Ansiedlung eines Foxconn-Werkes in den USA als Ergebnis ihres neuen Protektionismus' feiern will, wird sie das aber auch einiges kosten. Gou ließ recht unmissverständlich durchblicken, dass man natürlich ein Entgegenkommen beim Kauf von Bauland, bei den Steuern und auch den Energiekosten erwarte, so dass die Fertigung nicht wesentlich teurer als in China wird.
Und das Oberhaupt der Foxconn-Mutter machte auch in aller Deutlichkeit klar, dass die USA letztlich längst keine alles entscheidende Rolle mehr spielt. Natürlich, so führte er aus, halte man an den geplanten Investitionen in China fest. "China ist der größte Markt der Welt und warum sollten wir weniger für den größten aller Märkte tun?", so Gou. Das gilt schlicht nicht nur für Foxconn, sondern in zunehmendem Maße auch für Apple. Der kalifornische Konzern generiert inzwischen ein Fünftel seines weltweiten Umsatzes in dem Land.